Soldatenfriedhof in St. Michael
Ein Mahnmal für den Frieden

C. Ruderes, M. Loinig und R. Schwinger (vorne), F. Loinig, E. Richl, K. Fadinger und D. Allesch (Mitte), G. Salzger, A. Amon, E. Vorhauer, R. Mayer und L. Schwinger (hinten) | Foto: Peter Taurer
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  • C. Ruderes, M. Loinig und R. Schwinger (vorne), F. Loinig, E. Richl, K. Fadinger und D. Allesch (Mitte), G. Salzger, A. Amon, E. Vorhauer, R. Mayer und L. Schwinger (hinten)
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Im Rahmen einer kleinen Feier wurde in St. Michael der generalsanierte Soldatenfriedhof, wo Gefallene der Franzosenschlacht, des ersten und zweiten Weltkrieges die letzte Ruhestätte fanden, freigegeben.

SANKT MICHAEL. Die Gemeinde St. Michael besitzt geschichtsträchtigen Boden. Das prägende Wahrzeichen der Gemeinde ist das hoch auf dem Annaberg aufragende Denkmal, welches auf das im ersten Weltkrieg in St. Michael stationierte Reservespital hinweist. Unweit davon befindet sich der im August 1915 errichtete Soldatenfriedhof, wo Verstorbene der Franzosenschlacht, des ersten und zweiten Weltkrieges die letzte Ruhestätte fanden.

Der Zahn der Zeit nagte

Soldatenfriedhöfe fallen in den Aufgabenbereich des Schwarzen Kreuzes, um die Pflege und Hege der Anlage kümmert sich die Ortsgruppe des Kameradschaftsbundes. Der Zahn der Zeit ließ sich nicht leugnen, eine umfassende Renovierung musste ins Auge gefasst werden. Nach einer langen Vorbereitungsphase mit zahlreichen Gesprächen und Begehungen kam im Juli 2021 die Genehmigung sowie die finanzielle Abdeckung seitens des Bundes-und Landesverbandes des österreichischen Schwarzen Kreuzes (ÖSK). Treibende Kraft war von Beginn an Fritz Loinig, Ehrenobmann des ÖKB St. Michael. Planung und Auftragsvergabe fielen ebenso in seine Kompetenz wie die Koordinierung der acht Bauabschnitte. Das Auftragsvolumen der beteiligten Firmen betrug 110.000 Euro, die zur Gänze vom ÖSK übernommen wurden.

Eine fleißige, ehrenamtliche Gemeinschaft

Loinig gelang es auch, Gleichgesinnte um sich zu scharen, die mit Elan, Können und Freude ans Werk gingen. Viele legten Hand an, aber den Hauptanteil trugen acht fleißige Helferinnen und Helfer, die sich im Laufe der Wochen zu einer eingeschworenen Einheit zusammenfügten. Fritz Loinig war zurecht stolz auf seine acht Mitstreiter:innen, welche insgesamt unglaubliche 750 Arbeitsstunden ehrenamtlich leisteten und dem Soldatenfriedhof neuen Glanz verliehen.

Der Soldatenfriedhof stellt ein Mahnmal für den Frieden dar.  | Foto: Peter Taurer
  • Der Soldatenfriedhof stellt ein Mahnmal für den Frieden dar.
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Verdiente Ehrungen

Dieter Allesch, Landesgeschäftsführer des ÖSK Steiermark, zeigte sich überwältigt vom Einsatz, stellte aber auch eine provokante Frage in den Raum: „Ist es in der heutigen Zeit sinnvoll, Soldatenfriedhöfe zu renovieren?“ In der Steiermark gäbe es an die 200. Als Antwort kam ein klares Ja. Gräberpflege gehört zu unserer Kultur und wir sind auch gesetzlich dazu verpflichtet. Gleichzeitig sind Soldatenfriedhöfe ein Mahnmal für den Frieden führte Allesch aus, ehe er gemeinsam mit Bürgermeister Karl Fadinger die Ehrungen vornahm.

Das Ehrenkreuz des ÖSK ging an:

  • Christine Ruderer
  • Rosemarie Schwinger
  • Artur Amon
  • Erhard Richl
  • Ewald Vorhauer
  • Leonhard Schwinger
  • Bürgermeister Karl Fadinger

Die Auszeichnung des großen Ehrenkreuzes des ÖSK erhielten:

  • Margit Loinig
  • Ronald Mayr

Die Sanierung des Soldatenfriedhofs

In acht Bauabschnitten von August 2021 bis März 2022 wurde der Soldatenfriedhof in St. Michael renoviert. 489 Holzkreuze wurden demontiert, gereinigt, geschliffen, gestrichen. 50 Kreuze mussten ersetzt werden. Besondere Geduld erforderte das Abmontieren und erneute Anbringen der zerbrechlichen Namensschilder aus Blei sowie das Aufstellen der Kreuze laut Plan.

489 Holzkreuze wurden saniert. | Foto: Peter Taurer
  • 489 Holzkreuze wurden saniert.
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Bei der Auftragsvergabe wurde das Augenmerk auf heimische Firmen gelegt. Die fachgerechte Sanierung der Gruft, des Natursteinmauerwerkes, der Säulen, Stiegen und Umfassungen oblag der Firma Hitthaller. Zwei desolate Fichten entfernte das Holzschlägerungsunternehmen Christian Haberl. Den Abbau der 14 Zaunfelder, die mittels Sandstrahlen gereinigt, dann lackiert wurden, sowie das Streichen der Mauerbänke besorgte die Malerfirma Brunner, die Spenglerarbeiten vollzog die Firma Neuhold und nicht zuletzt pflanzte die Gärtnerei Reisinger neue Bäume. Im Zuge der Arbeiten wurde eine Werkzeughütte erneuert und ein Rasentraktor angekauft.

Geschichte

  • St. Michael war im ersten Weltkrieg Standort eines k.u.k-Reservespitals. Der Soldatenfriedhof am Fuße des Annaberges wurde im August 1915 für die verstorbenen Soldaten dieses Spitals errichtet.
  • 410 Tote aus verschiedenen Ländern der fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Die Meisten sind namentlich bekannt.
  • 1930 erfolgte eine Umgestaltung. Weiße Kreuze befanden sich auf den Gräbern italienischer Soldaten, die später zentral in Graz beerdigt wurden.
  • In einer Gruft befinden sich menschliche Gebeine, welche beim Bau der Walpurgisstraße zutage kamen und auf die Schlacht von 1809 gegen Napoleons Truppen zurückzuführen sind. Ein Gedenkstein erinnert an die Gefallenen.
  • Das von einem Einjährig-Freiwilligen namens Reiterer am 7. November 1915 geschaffene Denkmal mit der Inschrift „Den Kriegern zur Ehr“ wurde im August 1943 geschliffen.
  • 1959 wurde neuerlich ein Denkmal zum ehrenden Gedenken an die Gefallenen des ersten und zweiten Weltkrieges errichtet.
  • Seit 1954 wird am 31. Oktober ein Totengedenken mit einem Fackelzug zum Soldatenfriedhof durchgeführt.
  • 2007 fand die letzte umfassende Sanierung statt.
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