Trofaiacher Stimmungsbilder
Elisabeth Welzel: "Eine lange Reise, deren Ende noch nicht absehbar ist"

Elisabeth Welzel in ihrem blühenden Garten. | Foto: zVg/Trofaiacher Stimmungsbilder
  • Elisabeth Welzel in ihrem blühenden Garten.
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Mit der Serie "Trofaiacher Stimmungsbilder" beleuchten wir die Lebensumstände von unterschiedlichsten Menschen in der Stadt Trofaiach in Zeiten der Coronakrise. Jacqueline Juri hat dazu die entsprechenden Telefoninterviews durchgeführt.

TROFAIACH. Eine dieser Interviewpartnerinnen von Jacqueline Juri ist Elisabeth Welzel,

Wir wollen gemeinsam den Blick in die Zukunft richten: Das Land fährt langsam wieder hoch. Welche Gedanken haben Sie dazu?
ELISABETH WELZEL
: Ich finde es gut, dass das Land langsam hochfährt, da ich bei mir selber bemerke, dass ich schon ein wenig ungeduldig werde. Ich weiß zwar nicht, was ich Großartiges machen möchte, aber die Chance wieder zu bekommen sich freier bewegen zu können und einen größeren Radius an Aktionen zu haben, finde ich wichtig. Auch das langsame Hochfahren der Schulen ist aus meiner Sicht von großer Bedeutung, damit die Schüler wieder die Möglichkeit bekommen soziale Kontakte zu knüpfen.
Gleichzeitig bin ich mir nicht ganz sicher, wo uns dann diese Reise hinführen wird. Im Hinterkopf habe ich schon die Angst, dass die Leute in dieser nun „neuen Normalität des Alltages“ unbekümmerter werden könnten. Da stellt sich schon die Frage: Wie geht es dann weiter hinsichtlich einer möglichen Erhöhung der Infektionszahlen, unseren Alltag betreffend? Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine zweite Welle an Schließungen für ganz Österreich gut wäre. Ich verstehe es von der wirtschaftlichen Seite vollkommen, dass es an der Zeit ist weiter zu machen. Nicht ganz so sicher bin ich mir beim Thema Tourismus. Natürlich brauchen die Tourismusbetriebe dringend Urlaubsgäste, aber wenn aus diesem Grund die Grenzen geöffnet werden, besteht eventuell die Gefahr von erneuten Übertragungen. Ja, es muss ja tatsächlich wieder hochgefahren werden, wir können nicht immer in dieser Situation weiterleben, das würde die Bevölkerung glaube ich auch nicht akzeptieren. Irgendwann sagt man sich: „So, jetzt ist aber auch genug!“

Was glauben Sie, wird sich in einem Jahr verändert haben?
ELISABETH WELZEL:
Irgendwie wäre es schön, wenn Vieles wieder so wäre, wie es vorher war. Andererseits wäre es schön, wenn viele Dinge neu überlegt werden würden, um den Alltag in einem Jahr vielleicht in anderer Form beschreiten zu können. Sei es zum Beispiel im Hinblick auf Meetings. Ist es in diesem Zusammenhang notwendig des Öfteren wo hinzufliegen oder genügt es online die Meetings abzuhalten? Was können auch die Schulen aus dieser Coronakrise mitsamt den Schließungen der Schulen lernen und mitnehmen? Ist es auch möglich den Unterricht anders zu gestalten? Man hört jetzt auch von Leuten, die das Homeoffice durchaus gut finden. Für Firmen wäre es in diesem Zusammenhang durchaus spannend anzudenken, ob nicht ein Teil der Arbeitszeit zu Hause verbracht werden kann und die übrige Zeit in gewohnter Weise im Unternehmen. Man erspart sich das Pendeln, dadurch gewinnt man Zeit, oft bis zu zwei Stunden. Meetings könnten online abgehalten werden. Dieser Umstand würde eventuell Vorteile für die Firma bringen, bezüglich der Büroflächen, da zum Beispiel die Hälfte der Belegschaft nicht zwingend anwesend sein muss.
Ich hoffe, dass wir in einem Jahr keine Masken mehr tragen müssen. Vielleicht können wir uns dann auch schon wieder die Hand geben, aber ich fürchte, wir werden noch lange daran nagen.
Außerdem hoffe ich, dass sich der Begriff Landflucht zur Stadtflucht hin dreht.

Was könnte Ihr persönliches Motto im Jahr 2020 sein?
ELISABETH WELZEL:
„Nutze die Zeit, die dir frei zur Verfügung steht.“

Wenn Sie in einem Satz diese vergangenen sechs Wochen zusammenfassen müssten, wie würde dann dieser Satz lauten?
ELISABETH WELZEL:
Verunsichert gingen wir auf eine lange Reise, deren Ende noch nicht absehbar ist.

Weitere "Trofaiacher Stimmungsbilder" finden Sie hier!

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