Gelungene Premiere für die Obersteirische Volksbühne St. Michael

ST. MICHAEL. Heiter und schräg betrachtet Jasmin Leuthe in ihrem Lustspiel "Wellness, Witwen und heiße Wünsche" die wundersame Wandlung eines Dorfgasthauses zum Wellnesstempel. Eingebung oder in diesem Falle wohl treffender eine kräftige Portion Bauernschläue: Die Wirtin Helene muss reagieren, um den drohende Konkurs der Gastwirtschaft zu verhindern. Was liegt also näher, als auf den Zug aufzuspringen und die Pension zur Wellnesseinrichtung aufzumöbeln?

In anderen Sphären

Und das gleich mit vollem Programm. Eine Sauna wird eingebaut, die Zimmer in die Kategorie "Superior" erhoben und die Speisekarte auf Haubenniveau umgemodelt. Der alles übertönende Tupfen auf dem "i" ist jedoch der unabdingbare Wellnessbetreuer.
Kurzerhand wird der Stallknecht Max mittels eines Intensivkurses zum Coach umfunktioniert. Im wallenden orangefarbenen Gewand schwebt er als Guru in anderen Sphären und nimmt sogleich die erste spirituelle Handlung mit verblüffender Wirkung an den Wirtsleuten vor.

Gelungene Premiere

Die echte Nagelprobe erfolgt allerdings mit dem Eintreffen der ersten Gäste. Zu drei Witwen mit großem Gepäck und noch größerem Erlebnis-und Abenteuerdrang kommt noch ein verdeckter Kontrolleur des Hotelverbandes. Die Kamalitäten sind programmiert. Dass der prämierte Zuchtbulle auch Max heißt, ist dann auch nicht ganz unwichtig. Toni Steger sorgt als Regisseur für eine zügigen Ablauf. Motiviert und spielfreudig gehen Christine Weninger, Heinz Jungwirth, Karin Zuchetto, Horst Streitmaier, Manfred Müller, Alexander Krückl, Renate Ebner, Renate Tschurnig, Marianne Kraus und Toni Steger ans Werk.
Fazit: Tosender Applaus, den sich das Ensemble der Obersteirischen Volksbühne voll und ganz verdient hat.

Weitere Vorstellungen

Samstag, 14. April, 19.30 Uhr
Sonntag, 15. April, 15.30 Uhr
Samstag, 21. April, 16.30 Uhr
Volkshaus St. Michael
Karten: Tel. 0680/4407407

Text und Foto: Peter Taurer

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