Mit 65 km/h durchs Ortsgebiet
In der Radmer wird hohes Tempo nicht toleriert
In der Gemeinde Radmer wurde über einen Monat lang die Geschwindigkeit der Autofahrerinnen und Autofahrer beim Gemeindeamt gemessen. Das Ergebnis zeigt: Nicht alle halten sich an die 30 km/h-Beschränkung.
RADMER. Fährt man mit dem Pkw in die Gemeinde Radmer, wirkt auf den ersten Blick alles sehr idyllisch. Doch das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch hier der ein oder andere "Raser" unterwegs ist, der sich nicht an die vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbeschränkungen hält. Die Problematik ist Bürgermeister Ludwig Gottsbacher bekannt, weshalb die Gemeinde kürzlich die Gelegenheit nutzte, neben einer bestehenden Messtafel bei der Ortseinfahrt eine weitere, temporäre Geschwindigkeitstafel am Gemeindeamt zu montieren.
"Das ist mitten im Ortszentrum, dort wäre – und ich betone das extra so – eine 30 km/h-Beschränkung, aber es gibt halt einige wenige, die das einfach gar nicht beachten."
Ludwig Gottsbacher, Bürgermeister der Gemeinde Radmer
Gutes Ergebnis mit einigen Ausreißern
Wie der Radmerer Bürgermeister, der selbst als Polizist auf der Polizeiinspektion Eisenerz tätig ist, erklärt, zeichnete das Gerät über einen Monat lang die Geschwindigkeiten der vorbeifahrenden Fahrzeuge auf. Pro Fahrzeug wurden dabei mehrere Werte gemessen – unter anderem die Einfahrtsgeschwindigkeit oder auch die Höchstgeschwindigkeit. Die Auswertung liege nun vor und zeige Gottsbacher zufolge ein "relativ gutes" Ergebnis – sogar unter dem Bundesdurchschnitt (siehe Infobox).
Auswertung der Messtafel am Gemeindeamt:
*zur Info: Es handelt sich dabei um jene Geschwindigkeit, die von 85 Prozent der gemessenen Fahrzeuge eingehalten, aber von 15 Prozent überschritten wird
"Nicht mehr tolerierbar"
Insgesamt wurden vom Messgerät 5.310 Fahrzeuge und 46.484 Werte dokumentiert. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 27 km/h, was nach Aussage des Bürgermeisters auch dadurch begründet werden könne, dass womöglich einige Lenkerinnen und Lenker kurz darauf eingeparkt hätten und deshalb die Geschwindigkeit drosselten.
Die gemessene Höchstgeschwindigkeit wiederum betrug 65 km/h. Was auf den ersten Blick viel erscheint, bezeichnet der Radmerer Bürgermeister noch als vergleichsweise "harmlos". So habe eine weitere Messtafel, die in der Vergangenheit nur unweit dieser montiert war, einmal eine Höchstgeschwindigkeit von 87 km/h aufgezeichnet. "Und das um 18 Uhr taleinwärts", so Gottsbacher. Natürlich kenne er die genauen Umstände nicht und wisse nicht, was den Fahrer oder die Fahrerin zu einer derart hohen Geschwindigkeit veranlasst habe, doch Geschwindigkeiten wie diese seien "nicht mehr tolerierbar".
Lärmbelästigung durch hohe Geschwindigkeit
Bei der Stelle, an der das temporäre Messgerät montiert wurde, handle es sich zwar glücklicherweise um keinen Unfallhäufungspunkt, wie Gottsbacher betont. Nichtsdestotrotz stellen hohe Geschwindigkeiten gerade im Siedlungsgebiet für Anrainerinnen und Anrainer eine große Lärmbelästigung dar. Immer wieder erreichen den Bürgermeister dahingehend Beschwerden, die er auch nachvollziehen könne. Er empfiehlt den Lenkerinnen und Lenker, sich in die Lage jener Menschen zu versetzen, die entlang einer Straße wohnen und sich zu fragen: "Wenn ich dort leben würde, wie hätt ich's dann gern?"
Maßnahme soll Bewusstsein schaffen
Schließlich fügt Gottsbacher hinzu: "Mit den Beschränkungen will man ja niemanden unnötig ärgern, die sind ja da, weil es die Gegebenheiten erfordern". Mit der temporären Maßnahme habe der Bürgermeister gehofft, zumindest bei dem ein oder anderen "ein Umdenken" bewirkt zu haben. "Vielleicht hilft es, wenn man seine Geschwindigkeit einmal vor Augen geführt bekommt und der Smiley dann grün oder rot aufleuchtet", meint Ludwig Gottsbacher. Die Geschwindigkeitstafel bei der Ortseinfahrt habe jedenfalls genau dies zum Ziel und werde auch weiterhin dort bleiben.
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