Josef Laure ,will kein Spielball der Kräfte mehr sein'
Das Tauziehen um den Schulleiterposten am Gymnasium Leoben und Eisenerz hat Josef Laure beendet.
LEOBEN. "In Eisenerz wollten die Schüler die Bundesstraße blockieren - aus Protest. Ich muss sagen, das tut schon irgendwie gut", erzählt Josef Laure, bis Mittwoch, 5. November, noch Schulleiter des Borg Eisenerz und des Neuen Gymnasiums Leoben. Es sei ihm nicht leicht gefallen, beim Landesschulrat um die Entbindung von seinem Amt als interimistischer Direktor zu bitten. Letztlich sei ihm aber auch aus gesundheitlichen Gründen keine andere Wahl geblieben.
Doch zurück an den Anfang: Seit eineinhalb Jahren ist Laure als Leiter der beiden Schulen betraut, nicht bestellt. Somit ist er juristisch gesehen auch lediglich provisorischer Vorstand der Bildungseinrichtungen gewesen. Dennoch, die tatsächliche Bestellung zum Direktor schien nur noch Formsache zu sein. Mit Eva Tomaschek, ihres Zeichens Lehrerin am Gymnasium Kapfenberg, trat eine Mitbewerberin für den Posten auf den Plan, die dazu noch die gleiche Qualifikation für den Job aufwies. Durch den Punktegleichstand wäre Tomaschek für den Job vorgereiht gewesen. Sie verlor dennoch, klagte gegen die Entscheidung und wurde schließlich vom Unterrichtsministerium für die Stelle vorgeschlagen. Jener Vorschlag wartet nun auf Bestätigung durch den Bundespräsidenten.
Wer nun wirklich zum Zug kommt ist ungewiss. Für Laure steht fest:"Ich will nicht mehr der Spielball von Kräften sein, die ich nicht kontrollieren kann und habe daher um die vorübergehende Entbindung von meinen Pflichten gebeten. Das ist keine Trotzreaktion: Mich hat die Situation nach Hause verfolgt und auch gesundheitlich sehr mitgenommen."
Das Lehrerkollegium will Laure behalten. Michaela Freitag: "Wir haben das einzige getan was uns übrig blieb und haben geheim abgestimmt. 42 von 50 Kollegen wollen, dass Josef Laure Direktor wird. Wir haben das Ergebnis an den Bundespräsidenten geschickt und hoffen, dass er es berücksichtigt." Simon Pirouc
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