Kreativer Vormittag an der NMS Leoben Stadt

- Unter anderem als Fotografen konnten sich die Jugendlichen im Rahmen des Projektes "Kreative Lehrlingswelten" versuchen.
- Foto: Riegler
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Im Rahmen der "Kreativen Lehrlingswelten" an der NMS Leoben Stadt hatten Schüler die Möglichkeit sich in unterschiedlichen Berufen zu versuchen.
LEOBEN. An nur einem einzigen Vormittag Konditor, Berufsfotograf und Malermeister sein? Die "Kreativen Lehrlingswelten" machen es möglich. Unter dem Motto "ausprobieren und vergleichen" fand heute an der NMS Leoben Stadt ein ganz besonderer Projekt-Vormittag statt. Rund 60 Schülerinnen und Schüler aus den vierten Klassen hatten dabei die Möglichkeit, sich in verschiedenen Berufen auszuprobieren. Es wurde geknetet, gekocht und geschraubt. Das Ziel: Die jungen Menschen sollen sich für Lehrberufe begeistern, ihre eigenen Talente erkennen, wertvolle Einblicke erlangen und vor allem auch selbst die Lehrberufe ausprobieren. Auch der Erstkontakt zwischen Schülern als künftige Fachkräfte und Unternehmern aus der Region stand dabei im Fokus.
25 Mini-Werkbänke
Um diese Erfahrungen zu ermöglichen werden die "Kreativen Lehrlingswelten" mit insgesamt 25 Werkboxen umgesetzt. Diese 25 "Mini-Werkbänke" sind in der gesamten Steiermark auf Tour und stehen für die einzelnen Lehrberufe, die in den Regionen vorgestellt werden. Beim Halt an der NMS Leoben Stadt waren zehn der 25 Boxen im Einsatz. Jede der Boxen stellt als kreatives Unikat einen Lehrberuf dar und beinhaltet Werkzeug oder Material, dass die Profis aus der Region nutzen, um den Schülern den jeweiligen Lehrberuf näher zu bringen.
Vor Ort ausprobieren
Im Fokus steht dabei vor allem das Ausprobieren, wie Erika Reisenegger, die Projektleiterin der "Kreativen Lehrlingswelten" erklärte: "Die Jugendlichen sollen nicht nur schauen, sondern alles selbst ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Pro Station und Lehrberuf haben sie eine Dreiviertelstunde Zeit, danach wird gewechselt. So können sie nicht nur das breite Spektrum an Lehrberufen kennenlernen, sondern auch wichtige Kontakte mit den Unternehmern knüpfen." An jeder Werkbox steht den Schülern ein regionaler Unternehmer zur Seite, der ihnen Einblicke in den jeweiligen Beruf vermittelt. So profitieren nicht nur die Schüler selbst vom Projekt und den vielfältigen Erfahrungen, die sie an diesem Tag machen können. Auch die Unternehmen selbst haben die Möglichkeit, sich als potenzielle Arbeitgeber zu präsentieren und zukünftige Lehrlinge kennen zu lernen.
Die teilnehmenden Unternehmen
• Arkadenhof – Gaststätte Schwarzer Adler• Arno‘s Haarmode-Atelier
• Bäckerei Friedrich GmbH
• Firma Scherübel
• Foto Freisinger Leoben
• Hubert Reibenbacher (Zimmerer)
• Malermeister Litschan
• Porsche Leoben
• Strabag AG
• Wolfgang Aigner (Elektrotechniker)
Überraschende Erkenntnisse
Wie wertvoll die gemachten Erfahrung im Rahmen der "Kreativen Lehrlingswelten" sind, bestätigen die Schüler selbst. "Ich habe mich zuvor nicht für den Lehrberuf Maler interessiert. Das Projekt heute hat mir aber gezeigt, dass es Spaß macht, mit Farbe zu arbeiten", berichtet Sarina. Auch Chiara hat ähnliche Erfahrungen gemacht: "Am besten gefällt mir die Friseur-Station, aber auch alle anderen sind interessant. Ich hätte mir zum Beispiel nicht gedacht, dass mir der Lehrberuf Maler oder Fotograf Spaß machen könnte. Das Projekt ist wirklich cool, vor allem, dass man alles ausprobieren darf". Amon erzählt: "Mir macht das Backen am meisten Spaß. Ich backe auch zu Hause sehr gerne. Aber auch fotografieren ist toll. Das hätte ich mir zuvor nicht erwartet."
Klischees abbauen
Noch einen ganz wichtigen Vorteil bringt dieses Ausprobieren im Rahmen der „Kreativen Lehrlingswelten“, wie Reisenegger weiter berichtet: "In vielen Berufen gibt es immer noch Geschlechter-Klischees. Bei den ,Kreativen Lehrlingswelten‘ kann jeder ungehindert alles ausprobieren – egal ob ,typischer Männer-‘ oder ,typischer Frauenberuf‘." "Dadurch fallen viele Hemmungen", ergänzt Sabine Mayerhofer von der NMS Leoben Stadt, die das Projekt vor Ort organisierte.
Auch Direktor Christian Gschiel, der auf einer Tagung von dem Projekt erfahren hatte, zeigte sich begeistert: "Man merkt wie ruhig und begeistert die Schüler bei der Sache sind. Auch alle Unternehmer sind wahnsinnig engagiert und sehr bemüht. Auch wenn die Organisation mit sehr viel Arbeit verbunden war, lohnt es sich auf alle Fälle." Eine Fortführung in den kommenden Jahren ist daher bereits angedacht.
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