REDEMPTORISTENKIRCHE ST. ALFONS IN LEOBEN WIRD AN ORTHODOXE CHRISTEN ÜBERGEBEN – NEUSTART ALS ÖKUMENISCHER TREFFPUNKT FÜR CHRISTEN BEIDER KONFESSIONEN

Die Klosterkirche zum Hl. St. Alfons in Leoben | Foto: KK
  • Die Klosterkirche zum Hl. St. Alfons in Leoben
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Im Jahre 2010 hat der letzte Redemptorist Leoben verlassen. Der Orden selbst hat in Folge das traditionsreiche Redemptoristen-kloster zu einem topmodernen Wohn- und Studentenhaus umgebaut, welches heute den Namen Haus St. Alfons trägt und ein Zuhause für mehrere Generationen darstellt. Nun wird auch die benachbarte Kirche in eine neue Ära geführt: sie soll künftig auch orthodoxen Christen ein Zuhause werden.

Beliebte Leobener „Klosterkirche“ weiterhin in guten Händen
Der Provinzial der Redemptoristen, P. Lorenz Voith, dazu: „Die weitere Sorge um die St.-Alfons-Kirche lag uns Redemptoristen sehr am Herzen. Unzählige Bewohner Leobens und der Umgebung haben die Klosterkirche in der Vergangenheit schätzen und lieben gelernt.“ So wurde auch nach dem Weggehen des Ordens mit Hilfe von ehrenamtlichen Laien und einem Freundeskreis unter der engagierten Leitung von Herrn Karl Mlinar die Kirche weiterhin genützt: für Andachten, hl. Messen und Konzerte. Sie steht bis heute für Beter und Besucher tagsüber offen. P. Voith: „Mit der Übergabe der Kirche in die Hände der Orthodoxen Kirche in Österreich wird der langfristige Erhalt von St. Alfons als christlicher Ort der Einkehr, der Besinnung und des Gebetes gesichert. Die griechisch-orthodoxe Kirche in Österreich will einen besonderen Ort der ökumenischen Begegnung schaffen; das heißt, es sollen auch weiterhin Gottesdienste im röm.-kath. Ritus stattfinden, aber auch neue Formen christlichen Austausches möglich werden. Wir sind dankbar für die gefundene Vereinbarung und haben damit gemeinsam mit unseren orthodoxen Mitchristen ein neues Kapitel für St. Alfons und für Leoben aufgeschlagen.“

Ein geistliches Zuhause für katholische und orthodoxe Christen
Erzbischof Dr. Arsenios Kardamakis, griechisch-orthodoxer Metropolit von Austria und Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich, wird in Zukunft für die St.-Alfons-Kirche zuständig sein. Die griechisch-orthodoxe Gemeinde in Österreich, der Metropolit Arsenios vorsteht, ist seit Jahrhunderten in Österreich beheimatet und wurde bereits unter den Habsburgern seit Joseph II. mit mehreren kaiserlichen Privilegien ausgestattet. Heute ist die Orthodoxe Kirche in Österreich mit mehr als einer halben Million Christen nach der Katholischen Kirche die zweitgrößte Religionsgemeinschaft in Österreich. Sie wird von Metropolit Arsenios als Vorsitzendem der Orthodoxen Bischofskonferenz vertreten, die es in Österreich seit 2010 gibt und die u.a. die enge ökumenische Zusammenarbeit mit den anderen Christen des Landes organisiert. Alles dazu unter: www.metropolisvonaustria.at
Metropolit Arsenios liegt besonders auch die geistliche Sorge für die in Leoben und Umgebung wohnenden orthodoxen Christen am Herzen. Die St.-Alfons-Kirche soll nun auch für sie ein Ort des Gottesdienstes und der Andacht werden. Metropolit Arsenios zeigt sich glücklich: „Ich bin sehr dankbar, dass wir diese besondere Kirche mit ihrer reichen Geschichte und ihrer guten Ausstrahlung anvertraut bekommen. Wir werden intensiv dafür arbeiten, dass sie ein Raum lebendiger ökumenischer Begegnung wird und gleichzeitig ein Zuhause für die katholischen Christen der Stadt und der Region bleibt. Wir dürfen hier mit der weiteren tatkräftigen Unterstützung des bisherigen treuen Kustos der Kirche, Herrn Karl Mlinar, rechnen. Dazu werden wir auch kulturelle und künstlerische Akzente setzen – denn die Kunst wie der Glaube verleihen der Seele Flügel, die den Menschen zu Gott tragen.“

Kirchenübergabe führt zu historischem Besuch für die Stadt Leoben – Feier der 1. Orthodoxen Liturgie in St. Alfons mit Bartholomaios I.
Die symbolische Übergabe der St.-Alfons-Kirche am 9. November wird von einem hohen Besuch begleitet werden: Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., wird seinen Aufenthalt in Österreich dazu nutzen, um in der Leobener St.-Alfons-Kirche mit den Redemptoristen und mit Metropolit Arsenios von Austria einen festlichen Gottesdienst zu feiern: Sonntag, 9. November, um 10.30 Uhr. Alle Christen der Stadt sind herzlich dazu eingeladen! In diesem Rahmen wird die Kirche St. Alfons von den Redemptoristen symbolisch übergeben werden. Es ist der höchste Besuch eines kirchlichen Würdenträgers in der Steiermark seit dem Besuch von Papst Benedikt XVI. in Mariazell im Jahr 2007.

In Österreich beheimatete Christen des byzantinischen Ritus

Die Orthodoxe Kirche (oder auch: die orthodoxen Kirchen des byzantinischen Ritus) sind all jene Kirchen, die ursprünglich in der östlichen Hälfte des römisch-byzantinischen Reiches beheimatet waren. Diese Kirchen standen viele Jahrhunderte lang in Gemeinschaft mit der römisch-abendländischen Kirche, bevor es, vor allem aufgrund politischer Streitigkeiten, im Jahre 1054 zum Bruch zwischen den Kirchen in Ost und West kam. Heute kennt man die Orthodoxen vor allem durch ihre wundervollen Ikonen und ihre faszinierende christliche Liturgie. Papst Franziskus und Bartholomaios I. haben sich im Vorjahr öffentlich dazu bekannt, intensiv für die weitere Annäherung beider christlicher Kirchen arbeiten zu wollen und die volle Wiedervereinigung anzustreben. Beide kirchliche Oberhäupter pflegen einen engen und vertrauensvollen Dialog.

Orden der Redemptoristen

Die Ordensgemeinschaft der Redemptoristen wurde von Alfons von Liguori 1732 in Süditalien gegründet. Von Wien aus verbreitete sich der Orden im 19. Jahrhundert weltweit. Heute gehört er mit 6000 Mitgliedern zu den größten Männerorden in der kath. Kirche und wirkt in 80 Ländern weltweit. In Österreich leben und arbeiten knapp 50 Patres, Brüder und Studenten in den Klöstern Wien (Maria am Gestade und Hernals), Eggenburg (NÖ), Attnang-Puchheim (OÖ), Oberpullendorf und Pöttsching (Bgld.) sowie Innsbruck. Der Schulverein der Orden führt das Klemens-Maria-Hofbauer-Gymnasium der Redemptoristen in Katzelsdorf/Leitha (NÖ).

Schwerpunkte der Redemptoristen sind u. a. die missionarische Seelsorge, die Gesprächs- und Beichtpastoral, Exerzitien, die geistliche Medienarbeit (in TV, Radio, Zeitschriften, Internet), die Betreuung von Wallfahrtszentren und Pfarren sowie die Immigrantenpastoral. In Rom wird eine eigene Hochschule für Moraltheologie geführt. Alles dazu unter: www.redemptoristen.com

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