Geplantes Wissens- und Kommunikationszentrum
Stadtbibliothek Leoben bekommt neues Zuhause
Im MuseumsCenter Leoben entsteht ein modernes Wissens- und Kommunikationszentrum, das künftig auch die Stadtbibliothek beheimatet.
LEOBEN. Die geplanten Räumlichkeiten des neuen Wissens- und Kommunikationszentrums werden im Erdgeschoß des MuseumsCenters Leoben – im historischen Gebäudebestand sowie dem Zubau dahinter – auf einer Fläche von rund 650 Quadratmetern entstehen. Errichtet wird auch ein Freibereich, die sogenannte Freiraumbibliothek, die zusätzlich rund 550 Quadratmeter groß werden wird. „Hier ist Platz für Freiluftkino, Theater, Kinderbühne und andere Veranstaltungen. Im Mittelpunkt wird das Buch stehen, wir schaffen hier Orte der Begegnung mit dem Buch und zwischen den Menschen“, erklärten Martin Lesjak sowie Jörg Kindermann von der Firma INNOCAD Architektur ZT GmbH bei der Vorstellung des Entwurfes des Wissens- und Kommunikationszentrums. Ihre Firma ging als Sieger des Architekturideenwettbewerbes für das von der Stadtgemeinde Leoben beantragte LEADER-Projekt hervor.
Begegnungsstätte für Generationen
„Der Entwurf ist sehr beeindruckend und aussagekräftig und hat die Voraussetzungen, in der Zukunft viele Menschen in diesen neu geschaffenen Begegnungsraum zu bringen“, sagte Bürgermeister Kurt Wallner. Das neue Zentrum soll Begegnungsstätte für Generationen werden, in der Wissen generiert und weitergegeben, Kultur vermittelt und Bildung geboten, in der das Haptische mit dem Digitalen verbunden wird, wie Wallner weiter ausführte. Herzstück des Zentrums wird die Stadtbibliothek sein, die mit Ende Juni nächsten Jahres ihren bisherigen Standort in der Peter Tunner-Straße verlassen wird, da die Montanuniversität die Räumlichkeiten braucht. Durch die aktuellen Pläne würden die drei städtischen Bildungseinrichtungen MuseumsCenter, Kunsthalle und Stadtbibliothek wunderbar vernetzt werden. Zudem sei die Erreichbarkeit aus der Innenstadt sowie die Nähe zum neuen Bildungszentrum Innenstadt ideal.
Bibliothek als sozial-kultureller Ankerpunkt
Die Frage, ob Bibliotheken in der heutigen Zeit überhaupt noch ihre Berechtigung haben, beantwortete Martin Lesjak mit einem eindeutigen Ja. „Es besteht ein starker Trend zur Bibliothek. Dieser Ort bekommt eine neue Bedeutung, der weit über das physische Buch hinausgeht, eine Bibliothek ist ein sozial-kultureller Ankerpunkt.“ Dem pflichtete auch Bürgermeister Wallner bei. „Lesen wird immer aktuell sein. Es gab 2018 rund 33.000 Entlehnungen und 16.000 Besucher in unserer Stadtbibliothek.“ Das Wissens- und Kommunikationszentrum in Leoben wird aus neun verschiedenen kreisförmigen Zonen mit unterschiedlichen Graden an Öffentlichkeit und Privatheit bestehen. So gibt es Orte des Rückzugs oder den Aktivbereich, etwa für Gruppenarbeiten, Workshops oder Lesungen, der eine eigene akustisch abtrennbare Raumzone bildet.
Leoben in Farben dargestellt
„Dem Ort Leoben wird Rechnung getragen, indem es einen textilen Boden mit dem Motiv des Berges sowie der orangen Farbe des Erzes geben wird“, wie die Architekten erklärten. „Mit dem Zentrum haben wir die Möglichkeit, das Museum aufzuwerten, es ist ein Neuentstehen der Stadtbücherei und somit zusätzlicher Lebensraum für die Leobener“, freut sich Museumsleiterin Susanne Leitner-Böchzelt. Der Kostenpunkt für die Errichtung des Wissens- und Kommunikationszentrums liegt bei rund 800.000 Euro, eröffnet soll es im Juni/Juli 2020 werden.
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