Gemeinderatswahl 2020
Die Grünen sehen Leoben als Pflege-Modellregion

- Die Grünen präsentierten das Modell der "Community Nurses": Nationalratsabgeordnete Bedrana Ribo, Landtagsklubobfrau Sandra Krautwaschl, die Spitzenkandidatinnen für die Gemeinderatswahl Susanne Sinz (Leoben) und Eveline Neugebauer (Trofaiach) (v.l.).
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- hochgeladen von Verena Riegler
Sogenannte "Community Nurses" sollen in Zukunft pflegende Angehörige entlasten.
LEOBEN. „Leoben könnte eine Pflege-Modellregion in Österreich werden“, sind sich die Grünen einig. Die Nationalratsabgeordnete Bedrana Ribo, Grüne Sprecherin für Pflege im Parlament, Klubobfrau Sandra Krautwaschl sowie die Spitzenkandidatinnen für die Gemeinderatswahl Susanne Sinz (Leoben) und Eveline Neugebauer (Trofaiach) präsentierten im Rahmen eines Pressegesprächs das Modell der „Community Nurses“. Ziel der lokalen Pflegefachkräfte ist es, pflegende Angehörige zu entlasten.
Leoben als Best-Practice-Beispiel
„Das Pflegethema steht seit vielen Jahren auf der Warteliste. Es wurde zwar schon lange als wichtig erkannt, passiert ist aber nichts“, betonte Ribo. Nicht zuletzt aufgrund der ernüchternden Ergebnisse des vergangenen Rechnungshofberichtes, sei nun aber dringend Handlungsbedarf notwendig – vor allem in der Steiermark, die im Bundesländervergleich im Bereich der Pflegeversorgung als Negativbeispiel gelte. So habe die Steiermark die höchste Anzahl an gewinnorientierten Pflegeheimen, die mobile Pflege sei in keinem anderen Bundesland so teuer wie hier. Vor allem weil rund 80 Prozent der zu pflegenden Personen informell betreut werden würden – meist von pflegenden Angehörigen – fordern die Grünen eine Entlastung dieser Personen. Der Auffassung „mobil vor stationär“ folgend, sollen sogenannte „Community Nurses“ eine Verbesserung der Pflegeversorgung bringen. Und geht es nach den Grünen, dann könnte Leoben dafür eine Modellregion werden.
Entlastung für pflegende Angehörige
„In bis zu 500 Gemeinden sollen die ,Community Nurses‘ erprobt werden. Dabei handelt es sich um diplomierte Gesundheits- und Pflegefachkraft mit spezieller Ausbildung“, erklärte Ribo. Diese "Community Nurses" (oder Gemeinde-Krankenschwestern) sind in den Gemeinden stationiert – zum Beispiel in den Gemeindeämtern, bei Landärzten oder dem Roten Kreuz – und sollen als erste Ansprechperson in Gesundheitsfragen fungieren und pflegende Angehörige unterstützen. Die ersten zukünftigen "Community Nurses" starten die einjährige Ausbildung ab Herbst an der Fachhochschule in Oberösterreich.
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