Traditionsverein in der Krise
DSV Leoben beantragt Sanierungsverfahren

- Über dem "Monte Schlacko" hängen dunkle Wolken: der Traditionsverein DSV Leoben hat ein Sanierungsverfahren beantragt.
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Nach der Insolvenz seiner Profi-Gesellschaften kämpft der DSV Leoben ums Überleben. Rund 995.000 Euro Schulden zwingen den steirischen Landesligisten zum nächsten Schritt – mit einem Sanierungsplan und dem Ziel, den Spielbetrieb zu sichern.
LEOBEN. Der Donawitzer Sportverein (DSV) Leoben hat heute beim Landesgericht Leoben ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt, wie der KSV1870 in einer Aussendung bekannt gab. Dieser Schritt markiert einen weiteren Tiefpunkt für den Traditionsverein, der erst kürzlich mit der Insolvenz seiner Profi-Spielbetriebs- und Vermarktungsgesellschaften zu kämpfen hatte.
Hintergrund der Insolvenz
Der DSV Leoben, der aktuell in der steirischen Landesliga spielt, sieht sich mit Passiva in Höhe von rund 995.000 Euro konfrontiert. Diesen stehen derzeit nicht bewertbare Aktiva gegenüber. Die Hauptursache für die finanzielle Schieflage liegt in den Konkursverfahren der DSV Leoben Vermarktung GmbH und der DSV Leoben Profispielbetriebs GmbH, die beide bereits am 29. Januar eröffnet wurden.

- Der DSV Leoben, der aktuell in der steirischen Landesliga spielt, sieht sich mit Passiva in Höhe von rund 995.000 Euro konfrontiert.
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Obwohl diese Konkurse einen Großteil der Schulden aus dem Profi-Fußballbetrieb abdecken sollten, blieben beim Stammverein hohe Verbindlichkeiten bestehen. Diese resultieren laut Schuldnerangaben nicht zuletzt aus der Geschäftsgebarung früherer Verantwortlicher im Verein und den insolventen Gesellschaften. Auch wenn der Verein durch die Reamateurisierung und sofortige Sparmaßnahmen den Schuldenstand bereits reduzieren konnte, führten die beiden Konkursverfahren zu erheblichen Nachverrechnungen öffentlicher Stellen und weiteren Altlasten aus dem ehemaligen Profispielbetrieb, die nun nicht mehr bedient werden können.
Sanierungsplan und Zukunftsaussichten
Um die finanzielle Krise zu bewältigen, wurde ein Sanierungsplan vorgelegt. Dieser sieht vor, dass die Insolvenzgläubiger eine 30-prozentige Quote erhalten sollen, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes. Der Verein beschäftigt derzeit zwei Dienstnehmer und hat rund 25 Gläubiger.

- Der Verein zeigt sich trotz der aktuellen Situation zuversichtlich, den laufenden Spielbetrieb in der Landesliga ordnungsgemäß finanzieren zu können.
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Trotz der aktuellen Situation zeigt sich der DSV Leoben zuversichtlich, den laufenden Spielbetrieb in der Landesliga ordnungsgemäß finanzieren zu können. Laut dem vorliegenden Finanzplan sind ausreichende Mittel für die weitere Teilnahme am Spielbetrieb vorhanden. Der Verein beabsichtigt, das Unternehmen und insbesondere den Spielbetrieb im Erwachsenenbereich fortzuführen.
Die Rolle des nun zu bestellenden Sanierungsverwalters wird es sein, die Einhaltung des vorgelegten Sanierungsplanes genau zu prüfen. Der KSV1870 hat angeboten, alle Gläubiger in diesem Verfahren zu vertreten.
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