Arbeiterkammer Leoben
Arbeitnehmer hatten 2023 hohen Beratungsbedarf

Präsentierten am Mittwoch die Leistungsbilanz der Arbeiterkammer Leoben: AK-Präsident Josef Pesserl, Edwin Kriechbaumer, Leiter der AK-Außenstelle Leoben, und AK-Direktor Johann Scheuch (v.l.) | Foto: RegionalMedien Steiermark
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  • Präsentierten am Mittwoch die Leistungsbilanz der Arbeiterkammer Leoben: AK-Präsident Josef Pesserl, Edwin Kriechbaumer, Leiter der AK-Außenstelle Leoben, und AK-Direktor Johann Scheuch (v.l.)
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Der Beratungsbedarf bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Bezirk Leoben war 2023 hoch. Davon zeugen unter anderem die 19.407 erteilten Rechtsauskünfte der Expertinnen und Experten der Arbeiterkammer Leoben. 

LEOBEN. Die Drähte zu den Expertinnen und Experten der Arbeiterkammer (AK) liefen im vergangenen Jahr auch in der Außenstelle Leoben heiß. Insgesamt 19.400 Auskünfte wurden erteilt und 17,3 Millionen Euro erstritten. "Die Teuerung belastete unsere Mitglieder insbesondere im Bereich Wohnen", so die Einschätzung von Außenstellenleiter Edwin Kriechbaumer. Gestiegene Mietpreise, hohe Betriebs- und Heizkosten sowie steigende Kreditzinsen – immer weniger können sich "Wohnen leisten", bestätigte auch AK Steiermark-Direktor Johann Scheuch. 

Eine Steigerung der Beratungsanfragen habe es im Bezirk Leoben im Bereich des Arbeitsrechts gegeben, schildert Kriechbaumer. Die Änderung beziehungsweise Anpassung der Kündigungsfristen der Arbeiterinnen und Arbeiter an jene der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer habe zu Schwierigkeiten geführt, speziell auch im Gastgewerbe, wo diese nach wie vor anhalten würden. "In Saisonbetrieben ist die abweichende Regelung noch gar nicht ausjudiziert", ergänzt der AK-Außenstellenleiter. Ende 2023 habe auch die neue Lohnschiene des Landes (KAGes) einige Unsicherheiten gebracht, wobei man als Arbeiterkammer versucht habe, mit Informationsveranstaltungen und individuellen Beratungen für Klarheit zu sorgen. 

Die Neuregelung der Blockvariante in der Altersteilzeit führte zu Unsicherheiten und erhöhtem Klärungsbedarf.  | Foto: Milad Fakurian / Unsplash
  • Die Neuregelung der Blockvariante in der Altersteilzeit führte zu Unsicherheiten und erhöhtem Klärungsbedarf.
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Anstieg bei Insolvenzen

Als positiv erachtet der AK-Außenstellenleiter, dass die befürchtete "Welle an Insolvenzen" ausgeblieben sei. Dennoch: die Anzahl sei 2023 wieder gestiegen und auch bei den angemeldeten Forderungen wurde ein Plus verzeichnet. Doch wer sind die sogenannten "Problembranchen"? Unangefochten auf Platz eins liege das Gastgewerbe, gefolgt von der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung, dem Handel und dem Güterbeförderungsgewerbe. Vorsprecherinnen und Vorsprecher aus dem Baugewerbe habe es 2023 weniger gegeben. 

Die Gastronomie zähle nach wie vor zu den Problembranchen.  | Foto: Louis Hansel / Unsplash
  • Die Gastronomie zähle nach wie vor zu den Problembranchen.
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Einen besonders großen Anstieg an Beratungen und Klagen gab es 2023 im Sozialrecht. In diesem Bereich habe die Neuregelung der Blockvariante in der Altersteilzeit zu großen Unsicherheiten und einem erhöhten Klärungsbedarf geführt.

Leoben nimmt innerhalb der 13 AK-Außenstellen eine Sonderstellung ein: Gerichtsanhängige Verfahren in Arbeits- und Sozialrechtssachen sowie die Geltendmachung von Ansprüchen gegenüber dem Insolvenz-Entgelt-Fonds werden für die gesamte Obersteiermark übernommen, da Leoben der einzige Standort eines Arbeits- und Sozialgerichts außerhalb von Graz ist. 

Bilanz der Außenstelle Leoben 2023 im Detail:

  • Rechtsauskünfte gesamt: 19.407
  • Rechtsauskünfte Arbeitsrecht: 7.178

  • Vertretungserfolg gesamt: 17,3 Millionen Euro
  • Vertretungserfolg Arbeitsrecht: 1,4 Millionen Euro
  • Vertretungserfolg Sozialrecht: 9,9 Millionen Euro
  • Vertretungserfolg Insolvenzrecht: 5,9 Millionen Euro
  • Vertretungserfolg Konsumentenschutz: 146.219 Euro

  • 79 Millionen Euro erwirkt

    Die Beratungstätigkeit der Arbeiterkammer Steiermark war 2023 allgemein überaus gefragt: Mit rund 290.000 Auskünften war die Nachfrage so hoch wie noch nie. Umfassende Beratungen, Förderungen oder Serviceangebote in Bereichen wie Konsumentenschutz, Bildung, Arbeitnehmerschutz, Gesundheit und Pflege, Beruf und Familie oder Steuer seien Grundpfeiler der Arbeiterkammer. Um die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu wahren, scheute die AK auch im vergangenen Jahr nicht den Konflikt. Insgesamt wurden laut AK-Präsident Josef Pesserl 79 Millionen Euro für die Mitglieder erwirkt. "Diese Bilanz unterstreicht die Unverzichtbarkeit der Arbeiterkammer in Graz und ihren 13 Außenstellen", resümiert Pesserl. 

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