Drittes Quartal 2022/23
AT&S auf herausforderndes Marktumfeld vorbereitet

Trotz einer geringeren Nachfrage im dritten Quartal des Geschäftjahres 2022/23 konnte AT&S äußert positive Zahlen schreiben. | Foto: AT&S
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  • Trotz einer geringeren Nachfrage im dritten Quartal des Geschäftjahres 2022/23 konnte AT&S äußert positive Zahlen schreiben.
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AT&S konnte in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2022/23 den Umsatz um 30 Prozent auf 1.489 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr steigern – und das trotz einer nachlassenden Nachfrage im dritten Quartal. 

LEOBEN. Der Leobener Leiterplattensteller AT&S hat in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2022/23 seinen Wachstumskurs fortgesetzt – und das trotz einer nachlassenden Nachfrage im dritten Quartal.

„Nach der guten Entwicklung im ersten Halbjahr hat sich das Marktumfeld im dritten Quartal deutlich eingetrübt. Abhängig davon, wie lange diese Marktschwäche anhält, werden wir kurzfristig reagieren – unsere langfristige Strategie bleibt aber unberührt. Die großen Trends in Bezug auf Digitalisierung und Elektrifizierung sind weiter intakt und, um die Effekte der kurzfristigen Schwankungen abzumildern, haben wir zusätzliche Kostenoptimierungsprogramme initiiert.“
AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer

„Abhängig davon, wie lange diese Marktschwäche anhält, werden wir kurzfristig reagieren – unsere langfristige Strategie bleibt aber unberührt“, so AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer. | Foto: AT&S
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Getrieben von der guten Entwicklung im ersten Halbjahr verbesserte sich der Konzernumsatz in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2022/23 um 30 Prozent auf 1.489 Millionen Euro im Vorjahresvergleich. Positiv hervorzuheben sei dabei, dass das Wachstum im Neunmonatszeitraum erneut von allen Segmenten getragen wurde: Ein wesentlicher Treiber für die Entwicklung waren die zusätzlichen Kapazitäten für ABF-Substrate im chinesischen Chongqing.

Darüber hinaus trägt auch weiterhin die Strategie, das Anwendungsportfolio bei mobilen Endgeräten zu verbreitern und das Geschäft mit Modulleiterplatten zu forcieren, zum Erfolg bei. Im Segment AIM (Automotive, Industrial, Medical) blieb die positive Umsatzdynamik aufrecht. Alle drei Bereiche profitierten vom dynamischen Marktumfeld, wobei der Bereich Automotive prozentual die größte Steigerung verzeichnete.

Geringere Nachfrage im dritten Quartal

Das EBITDA erhöhte sich um 71 Prozent von 244 auf 416 Millionen Euro. Zurückzuführen ist die Ergebnisverbesserung vorrangig auf den höheren Konzernumsatz. Während Wechselkursschwankungen beim US-Dollar und chinesischen Renminbi einen positiven Einfluss auf die Ergebnisentwicklung hatten, wirkten sich eine geringere Nachfrage im dritten Quartal, Anlaufkosten in Chongqing, und Kulim (Malaysia) sowie Leoben, aber auch höhere Material-, Transport- und Energiekosten negativ auf das Ergebnis aus.

Um ein führender Innovationstreiber zu bleiben, investiert AT&S auch weiterhin in Forschung und Entwicklung. | Foto: AT&S
  • Um ein führender Innovationstreiber zu bleiben, investiert AT&S auch weiterhin in Forschung und Entwicklung.
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Im Bereich Forschung und Entwicklung wurden zudem die Aufwendungen weiter erhöht. Damit wird sichergestellt, dass AT&S auch künftig ein führender Innovationstreiber bleibt. Bereinigt um die Anlaufkosten betrug das EBITDA 452 Millionen Euro, was einem Wachstum von 73 Prozent entspricht. Ohne Wechselkurseffekte wäre das bereinigte EBITDA um 33 Prozent gewachsen.  Die EBITDA-Marge lag bei 28 Prozent und damit deutlich über dem Vorjahresniveau von 21,3 Prozent. Das Finanzergebnis verbesserte sich vor allem durch eine Veränderung der Fremdwährungseffekte auf den hohen Zahlungsmittelbestand von minus 11 Millionen im Vorjahr auf aktuell 37 Millionen Euro. Das Konzernergebnis erhöhte sich von 62 auf 221 Millionen Euro.

Maßnahmen im herausfordernden Marktumfeld

Um die aus dem aktuellen Marktumfeld resultierenden Effekte abzumildern, hat AT&S umfassende Kostenoptimierungsprogramme initiiert. Der Fokus liegt dabei darauf, die Anforderungen an die laufenden Verbesserungsmaßnahmen anzuheben sowie deren Umsetzung zu intensivieren und beschleunigen. Die Effekte aus den nachhaltigen Kostenoptimierungen sollen ab dem Geschäftsjahr 2023/24 bei rund 180 Millionen Euro liegen.

Ausblick für das vierte Quartal

Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 wird sich AT&S, abhängig von der Marktentwicklung, weiter auf den Produktionsanlauf der neuen Kapazitäten im Werk III in Chongqing konzentrieren sowie die Investitionsvorhaben in Kulim und den Ausbau des Standorts Leoben weiter vorantreiben.

Für die Segmente von AT&S gestalten sich die Erwartungen derzeit wie folgt: Trotz aktueller Nachfrageschwankungen bieten die Marktgegebenheiten bei IC-Substraten mittelfristig weiterhin erhebliche Wachstumsmöglichkeiten. Im Bereich der mobilen Endgeräte bleiben der Mobilfunkstandard 5G wie auch das Geschäft mit Modulleiterplatten ein positiver Treiber. Bei Automotive sollte sich die Halbleiterknappheit weiter entspannen und der Wachstumstrend aufgrund des weiterhin steigenden Elektronikanteils je Fahrzeug somit verstärken. Bei Industrial und Medical erwartet AT&S für das laufende Geschäftsjahr weiterhin eine positive Entwicklung.

Der erwartete Umsatz für das Geschäftsjahr 2022/23 wurde von 2,1 Milliarden Euro auf 1,8 Milliarden heruntergesetzt. | Foto: AT&S
  • Der erwartete Umsatz für das Geschäftsjahr 2022/23 wurde von 2,1 Milliarden Euro auf 1,8 Milliarden heruntergesetzt.
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Nach der guten Entwicklung im ersten Halbjahr erwartet AT&S, dass sich die Eintrübung des Marktumfelds aus dem dritten Quartal auch im vierten fortsetzt. Aufgrund des unbeständigen Umfelds durch beispielsweise Inflation, steigende Zinsen und Rezessionsrisiken hat AT&S seine Umsatzerwartungen für das Geschäftsjahr 2022/23 von 2,1 Milliarden Euro auf 1,8 Milliarden angepasst. Exklusive der Effekte aus dem Anlauf der neuen Produktionskapazitäten in Kulim, Leoben und Chongqing in Höhe von rund 50 Millionen Euro wird die bereinigte EBITDA-Marge voraussichtlich bei rund 25 Prozent (zuvor: zwischen 27 und 30 Prozent) liegen.

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