WKO Regionalstelle Leoben
"Es gibt für jeden die passende Lehrstelle"
Im Bezirk Leoben bilden rund 180 Betriebe Lehrlinge in 120 verschiedenen Berufen aus. Derzeit sind jedoch viele dieser Stellen frei. Personal wird trotz vorhandener Anreize und guter Aufstiegschancen quer durch alle Branchen gesucht, wie WKO-Regionalstellenleiter Alexander Sumnitsch gegenüber MeinBezirk.at erläutert.
BEZIRK LEOBEN. Ob lieber im Büro, draußen in der Natur, in der Küche oder der Werkstatt, ob jemand kreativ ist, handwerklich begabt, gerne mit Menschen, Werkstoffen oder dem Computer arbeitet – es gibt für jede oder jeden die richtige Lehrstelle, davon ist Alexander Sumnitsch, Leiter der Leobener Regionalstelle der Wirtschaftskammer, überzeugt. Die Vielfalt an Berufen und damit verbundenen Arbeitsumgebungen ist groß. Umso wichtiger sei es, eine Ausbildung zu wählen, die sich mit den individuellen Interessen, Talenten und Fähigkeiten decke und die einem Freude bereite.
Berufswelt im Wandel
Im Bezirk Leoben haben junge Menschen die Möglichkeit, aus rund 120 verschiedenen Lehrberufen zu wählen. Dazu zählen nicht nur klassische Lehrberufe wie Einzelhandelskaufmann oder -frau, Elektro- und Metalltechniker oder -technikerin, Koch oder Köchin, Tischler oder Tischlerin. Während diese Berufe nach wie vor einen großen Anteil ausmachen, kommen durch Veränderungen in der Berufswelt jedes Jahr neue Berufsbilder hinzu: "Vom E-Commerce Kaufmann über die Sportgerätefachkraft, den Bauwerksabdicher oder die Entsorgungs- und Recyclingfachkraft – das alles sind Lehrberufe, die es vor wenigen Jahren noch nicht gegeben hat", führt Sumnitsch aus.
Lehrlinge werden händeringend gesucht
Derzeit sind Lehrstellensuchende laut Sumnitsch in einer sehr guten Position, denn Personal wird quer durch alle Branchen gesucht; von der Industrie über den Handel und die Handwerksbranche bis hin zur Gastronomie. Konkret standen im Bezirk Leoben mit Ende August – und somit vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres – 37 Lehrstellensuchende 96 offenen Stellen gegenüber. Es zeigt sich somit ein deutlicher Lehrstellenüberhang.
Die Situation sei aber nicht nur für die betroffenen Unternehmen herausfordernd. Auch auf jede und jeden Einzelnen hat das fehlende Personal spürbare Auswirkungen: Nicht wenige Restaurants müssen ihre Öffnungszeiten ein, die Wartezeiten auf den Maler oder die Malerin, den Fliesenleger oder die Fliesenlegerin steigen, Familien- und Kleinbetriebe können aufgrund fehlender Nachfolge den Betrieb nicht weiterführen, zeichnet Sumnitsch ein klares Bild.
Angebote zur Orientierung
Wie es gelingen kann, mehr Menschen – sowohl junge Erwachsene als auch Quereinsteigerinnen und -einsteiger – für eine Lehre zu gewinnen? Laut Sumnitsch geht es dabei in erster Linie um Information und Aufklärung. Die Wirtschaftskammer bietet mit der Lehrbetriebsübersicht der Wirtschaftskammer Steiermark eine Orientierung durch den Lehrstellendschungel. Hier finden Lehrstellensuchende eine Übersicht jener Betriebe im Bezirk oder der Gemeinde, die Lehrlinge ausbilden. Gefiltert werden kann zudem nach Berufsgruppe oder auch speziell nach Lehrberuf. Auch das Talentcenter der WKO ist eine gute Möglichkeit, herauszufinden, wo denn überhaupt die Fähigkeiten und Interessen einer Person liegen.
In der Region findet zudem am 12. und 13. Oktober der KarriereTag Lehre in Leoben statt. Bei dieser zweitägigen Veranstaltung können junge Menschen Lehrbetriebe in der Region kennenlernen und brennende Fragen rund um die Ausbildung stellen. Stichwort Karriere: Wer glaubt, mit einem Lehrberuf hätte er keine Aufstiegschancen, der irrt.
"Mit einer abgeschlossenen Lehre kann ich im Unternehmen aufsteigen und Karriere machen, oder sogar selbst ein Unternehmen gründen, wenn ich das möchte."
Alexander Sumnitsch, Leiter der WKO-Regionalstelle in Leoben
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