Ultraschnelles Internet
Glasfaserausbau in 16 Gemeinden der Obersteiermark
In 16 Gemeinden der Obersteiermark wird bis 2025 der Breitbandausbau vorangetrieben. Die österreichische Glasfaser Infrastruktur Gesellschaft, kurz öGIG, investiert insgesamt rund 100 Millionen Euro, damit rund 20.000 Haushalte für das Glasfaser-Netz erschlossen werden.
MURTAL/LEOBEN/BRUCK-MÜRZZUSCHLAG. Homeoffice, Online-Shopping, Social Media, Netflix und Co. – das Internet ist aus dem Alltag der meisten Menschen mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist klar, was damit alles möglich ist – zumindest in der Theorie. In der Praxis zeigt sich, dass insbesondere der Bevölkerung im ländlichen Raum infrastrukturell bedingt Grenzen gesetzt sind. Von einer schnellen Internetverbindung sind einige Haushalte weit entfernt. Das soll sich aber bald ändern: Bund und Land verfolgen das Ziel, bis 2030 flächendeckend feste und Gigabit-fähige Anschlüsse verfügbar zu haben – und zwar sowohl in den Städten als auch am Land.
Ein großer Schritt in diese Richtung wird aktuell in der Obersteiermark gesetzt: Die österreichische Glasfaser Infrastruktur Gesellschaft – kurz öGIG, eine Tochter der Allianz Gruppe – investiert in der Region rund 100 Millionen Euro in den Ausbau des Glasfaser-Netzes. 41,5 Millionen des Investitionsbudgets kommen aus dem Topf der zweiten Breitbandmilliarde des Bundes. Bis 2025 sollen insgesamt 20.000 Haushalte in 16 Gemeinden der drei Bezirke Murtal, Leoben und Bruck-Mürzzuschlag für das Glasfasernetz erschlossen werden, berichtet Johannes Bergmann, der für die Öffentlichkeitsarbeit der öGIG zuständig ist.
Start der Bauarbeiten
Das gesamte Projekt erfolge in enger Abstimmung mit den Gemeinden und sei für diese mit keinerlei Kosten verbunden, wie Bergmann betont – "weder direkt noch indirekt". Gestartet werde mit einem Kick-off und mehreren Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung. In den ersten Gemeinden fanden diese bereits statt, wie etwa in Kraubath. Das Interesse daran sei auf jeden Fall hoch gewesen, teilt Kraubaths Bürgermeister Erich Ofner mit, besonders auch aus dem Ortsteil Leising, der bisher nicht so gut versorgt sei. In Kraubath hat die Bevölkerung bereits die Möglichkeit, sich für einen Glasfaser-Anschluss anzumelden. Gemeindeeinrichtungen wie Volksschule, Kindergarten aber auch Gemeindewohnungen und Co. würden selbstverständlich auch mit Glasfaser-Anschluss ausgestattet, so der Bürgermeister.
Laut Planung der öGIG soll im Spätsommer beziehungsweise Herbst mit den ersten Bauarbeiten gestartet werden. Die Rohre würden dabei von einem Netzwerkknotenpunkt, quasi einem zentralen Ortsverteiler, ausgehend bis zu den Grundstücksgrenzen verlegt. Wo gewollt und bestellt, könne daraufhin der Anschluss an das Glasfasernetz erfolgen, erklärt der Experte. Nicht überall müsse dafür jedoch neu aufgegraben werden. "Dort wo in letzter Zeit Straßen saniert wurden, sind bereits Leerrohre verlegt worden", berichtet beispielsweise Ronald Schlager, Bürgermeister von St. Stefan ob Leoben. Auch in anderen Gemeinden wurde der bevorstehende Breitbandausbau bereits mitgedacht und vorausschauend Leerrohre in Stellung gebracht. In Kraubath etwa im Zuge der Installation der neuen Straßenbeleuchtung.
"Infrastruktur für die Zukunft"
Doch worin liegt eigentlich der Vorteil von Glasfaser? Laut Bergmann sei hier an erster Stelle zu erwähnen, dass es bei einem Glasfaserkabel anders als bei einem Kupferkabel auf die Distanz gesehen keine Signalverluste gebe. Die Übertragung erfolge via Lichtwellen, wodurch auch keine Strahlung entstehe. Die Leitungen selbst würden in einer Tiefe von 40 bis 70 Zentimeter verlegt und könnten problemlos beziehungsweise störungsfrei neben anderen Kabeln, wie etwa einem Stromkabel, verlaufen. Frostgefahr bestehe zudem keine. Kurz gesagt, eine "Infrastruktur für die Zukunft", so Bergmann. Zudem leiste man durch das Netz, das für alle Anbieter offen sei, einen Beitrag zum Wettbewerb.
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