Hunde als Borkenkäferschnüffler
In der Region werden Spürhunde-Teams gesucht
Hunde können von Borkenkäfern befallene Bäume durch ihre feinen Nasen bereits sehr früh erkennen. Vor diesem Hintergrund werden im Rahmen der Klimawandelanpassungsregion "KLAR! Murraum Leoben" drei Teams aus Hund und Herrchen oder Hund und Frauchen gesucht, die sich zum Borkenkäfer-Spürhunde-Team ausbilden lassen möchten.
BEZIRK LEOBEN. Borkenkäfer sind eine Plage, die den heimischen Waldbesitzern das Leben schwer machen. Die Tiere bohren sich durch die Baumrinde und legen dort ihre Eier ab. Die Larven wiederum befallen das für den Baum lebensnotwendige Bast und bringen ihn damit innerhalb kürzester Zeit zum Absterben.
Verstärkt wird die Borkenkäferproblematik durch steigende Temperaturen und längereTrockenperioden, wie Günter Karisch, Oberforstrat im Bezirk Leoben, erklärt. Borkenkäfer seien dadurch auch immer häufiger in höheren Lagen vorzufinden und breiten sich nicht nur im Schadholz, sondern auch auf geschwächte Bäume aus.
Hunde als Spürnasen
Die Identifikation befallener Bäume erfolgt in der Regel durch Försterinnen und Förster. Doch auch Hunde sind durch ihre feinen Nasen sehr gut dazu in der Lage, wie Sandra Cresnar, ausgebildete Borkenkäfer-Spürhundeführerin, erläutert: "Die Vierbeiner riechen die Pheromone, also die Duftstoffe der Käfer und können befallene Bäume dadurch sehr früh erkennen." Das menschliche Auge könne einen "infizierten" Baum erst nach einer gewissen Zeit ausmachen, wenn dieser die ersten offensichtlichen "Symptome" zeigt.
Drei Teams gesucht
Diese Tatsache will man sich nun in unserer Region zunutze machen, weshalb im Rahmen des Projekts "KLAR! Murraum Leoben" drei Teams gesucht werden, die sich zum Borkenkäfer-Spürhunde-Team ausbilden lassen möchten. Die Kosten werden übernommen, im Gegenzug verpflichten sich die Teams dazu, nach Beendigung der Ausbildung für einen gewissen Zeitraum Begehungen zur Borkenkäfersuche in der Region zu machen.
Der offizielle Start erfolgt am 27. September, wobei zuerst die Sensibilisierung der Hunde auf den Duftstoff im Vordergrund steht. "Angefangen wird weit weg von den Fichten mit dem Geruch des Borkenkäfers. Dazu wird ein künstliches Pheromon verwendet", erklärt Cresnar. Der Hund lerne dabei, schon kleinste Geruchsdosen zu erkennen.
"Danach wird an der Anzeige gearbeitet, also an der Kommunikation. Erkennt ein Hund den Geruch eines Käfers am Baum, muss er das auch irgendwie zeigen."
Sandra Cresnar, ausgebildete Borkenkäfer-Spürhundeführerin
Dies passiere meist dadurch, dass der Hund mit den Vorderpfoten auf den Baumstamm springt. Auch durch das Anbellen des Baumes könne der Vierbeiner auf einen möglichen Befall aufmerksam machen. Im Rahmen der Ausbildung werden zudem diverse Such-Varianten erarbeitet und Basiswissen über den Borkenkäfer vermittelt.
Viel Übung erforderlich
Was es danach brauche, sei viel Übung und gemeinsames Training, damit die Suche auch in ungewohnter Umgebung rasch und erfolgreich verläuft, und die Spürhunde-Teams in den heimischen Wäldern zur Borkenkäfersuche eingesetzt werden können. Die Initiative der Region "KLAR! Murraum Leoben" stößt auch bei Günter Karisch auf offene Ohren: "Alles, was hilft, die befallenen Bäume frühzeitig zu erkennen, ist zu begrüßen."
Zur Info:
Das Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds durchgeführt und im Rahmen des Programms "KLAR! Murraum Leoben" (Infos dazu findest du hier!) durchgeführt.
Kontakt: sandra@cresnar.at
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