Zur Umwandlung von CO2
Montanuni entwickelt mit Schülern einen Reaktor

Die Schülerinnen und Schüler der HTL Kramsach, Glas und Chemie, sind mit vollem Einsatz dabei. Ein Projekt für reale Bedarfe aus der Industrie zu entwickeln, und dazu beizutragen, den Klimawandel einzudämmen, empfinden sie mehrheitlich als höchst motivierend. | Foto: PH Tirol/Roner
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  • Die Schülerinnen und Schüler der HTL Kramsach, Glas und Chemie, sind mit vollem Einsatz dabei. Ein Projekt für reale Bedarfe aus der Industrie zu entwickeln, und dazu beizutragen, den Klimawandel einzudämmen, empfinden sie mehrheitlich als höchst motivierend.
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Vom schädlichen Abgas zur Ressource: Im Rahmen eines großen Forschungsprojektes der Montanuniversität Leoben wird gemeinsam mit Tiroler Schülerinnen und Schüler an der Entwicklung eines Reaktors zur Umwandlung von CO2 in Methanol gearbeitet.

LEOBEN/TIROL. Seit März 2023 arbeiten Schülerinnen und Schüler der Tiroler HTL Kramsach an einem Reaktor, der das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) in grünes Methanol umwandeln soll. Sie sind damit Teil eines Sparkling Science Projekts (siehe Info-Box) der Montanuniversität Leoben, das unter der Leitung von Christoph Rameshan vom Lehrstuhl für Physikalische Chemie in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Tirol und Tiroler Schulen durchgeführt wird. 


Was sind "Sparkling Science"-Projekte?


  • Im Rahmen des Förderprogramms „Sparkling Science 2.0“ fördert das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) qualitativ hochwertige Citizen-Science-Forschungsprojekte, in welchen wissenschaftliche Einrichtungen mit Bildungseinrichtungen und wenn möglich Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten.

  • Im Sinne des Forschungsansatzes Citizen Science ist ein wichtiger Baustein des Programms die Beteiligung der Zivilgesellschaft. Dabei wird ein besonderer Fokus auf die Mitarbeit von Schülerinnen und Schülern bei den Projekten gelegt.


  • Ein großes Ziel des Projekts ist es, durch Umwandlung von CO2 chemische Grundstoffe wie Methanol oder sogenannte E-Fuels nachhaltig herzustellen – es handelt sich dabei um Treibstolle, die aus CO2, grünem Wasserstoff und mit Hilfe von erneuerbaren Energien entstehen. Für die Umwandlung ist die Entwicklung eines Reaktors notwendig, der bis Herbst fertiggestellt werden soll. Gemeinsam mit HTL-Schülerinnen und -Schülern sowie am Projekt interessierten Amateurinnen und Amateuren, den sogenannten "Citizen Scientists", wird an der Etablierung eines geschlossenen CO2-Kreislaufs gearbeitet. 

    „Um die ambitionierten Klimaziele der EU erreichen zu können – also eine Einsparung von Treibhausgasen von 55 Prozent bis 2030 – ist es nötig, den CO2-Ausstoß aktiv zu senken. Mit der Verwertung von CO2 aus Abgasströmen kann ein signifikanter Beitrag geleistet werden, direkt dort anzusetzen, wo das CO2 ansonsten in die Atmosphäre entweichen würde.“
    Christoph Rameshan, Lehrstuhl für Physikalische Chemie der Montanuniversität Leoben

    Das Projektteam mit Harald Lorenz (HTL Kramsach, PH Tirol), Patrizia Bartl (PH Tirol) und Projektleiter Christoph Rameshan (Montanuni Leoben) (v.l.) | Foto: PH Tirol/Roner
    • Das Projektteam mit Harald Lorenz (HTL Kramsach, PH Tirol), Patrizia Bartl (PH Tirol) und Projektleiter Christoph Rameshan (Montanuni Leoben) (v.l.)
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    Nutzen für die heimische Industrie

    Auf Basis der Modellprozesse, die gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern an der HTL Kramsach – Glas und Chemie, erarbeitet werden, sollen in Zukunft weitere Pilotanlagen in der heimischen Industrie realisiert werden. „Das Interesse aus der Industrie ist enorm. Hier gibt es bereits großes Umdenken, nur die Lösungen fehlen noch. Die vorherrschende Meinung ist meist: Das funktioniert nicht oder ist nicht rentabel. Hier möchten wir einen großen Beitrag zur Aufklärung leisten. Das macht unser Projekt so wichtig“, so der Projektleiter.

    Ein zweites wichtiges Ziel des Projekts ist es, ein öffentliches Bewusstsein für die CO2-Problematik zu schaffen: Dazu arbeitet die HTL Bau und Design Innsbruck als weiterer Projektpartner an der Entwicklung von informativen Graphiken sowie der Visualisierung von Forschungsergebnissen. Außerdem fand an der Montanuniversität ein Workshop für interessierte Schülerinnen und Schüler aus ganz Österreich statt, in dem konkrete Problemstellung ausgearbeitet werden.

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