Reinhaltungsverband Leoben
Neue Blockheizkraftwerke wurden in Betrieb genommen
In Leoben wurden zwei neue Blockheizkraftwerke in Betrieb genommen, mittels derer eine Reduktion im Ausstoß von Kohlenmonoxid von 60 Prozent erzielt werden kann.
LEOBEN. Vom Reinhaltungsverband Leoben wurden unlängst zwei neue Blockheizkraftwerke der Firma "Stromquelle" in Betrieb genommen. Die neue Anlage, die als Ersatz für eine alte, nicht mehr funktionstüchtige Anlage installiert wurde, besteht aus zwei Blöcken, die jeder über eine elektrische Leistung von 120 kW verfügen. Damit soll der Ausstoß von Kohlenmonoxid (CO) um bis zu 60 Prozent reduziert werden und eine rund 50 Prozent des Gesamtstromverbrauches des Reinhaltungsverbandes gesichert werden, wie Geschäftsführer Günther Findenig erläuterte.
"Wir schaffen mit den zwei BHKWs eine Jahresstromproduktion von zirka 900 bis 1.000 MWh. Das sind rund 50 Prozent unseres Gesamtstromverbrauches. Um sich die Größenordnung etwas besser vorstellen zu können: Laut Bundesregierung benötigt ein durchschnittlicher Haushalt mit vier Personen zirka 3.000 kWh Strom im Jahr – das wird zumindest über den Strompreisdeckel abgegolten. Umgelegt auf unsere Jahresproduktion von 900 MWh könnten wir also 300 Haushalte das ganze Jahr über mit grünem Strom versorgen."
Günther Findenig, Geschäftsführer des Reinhaltungsverbandes Leoben
So funktioniert ein Blockheizkraftwerk
Zur Erklärung: Blockheizkraftwerke, kurz BHKW, sind kleine Kraftwerke, die vor allem in der Industrie und großen Wohnquartieren oder auch Krankenhäusern zum Einsatz kommen und die einzelnen Objekte sowohl mit Wärme ("heiz") als auch mit Strom ("kraft") versorgen.
Ein Blockheizkraftwerk basiert auf dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung: Ein Verbrennungsmotor treibt einen Generator an, der Strom erzeugt. Die dabei entstehende Wärme wird über einen Wärmetauscher nutzbar gemacht.
Gängige fossile Brennstoffe in Blockheizkraftwerken sind Diesel, Heizöl oder Gas. Aber auch regenerative Energieträger, wie Biogas, Biodiesel, Rapsöl können eingesetzt werden. Der erzeugte Strom kann dabei entweder selbst genutzt oder eingespeist werden. Gleiches gilt für die Wärme. Aus diesem Grund haben BHKWs einen sehr hohen Wirkungsgrad.
Biogas als Brennstoff
Beim Reinhaltungsverband Leoben werden die BHKWs mit Biogas befeuert. Das Gas wird auf der eigenen Anlage in den Faultürmen produziert, der erzeugte Strom wiederum auf der Kläranlage verbraucht. Die Wärme wird für die Aufbereitung des Warmwassers und die Heizung genutzt. Den Verantwortlichen zufolge handle es sich somit um ein Vorzeigemodell einer geschlossenen nachhaltigen Kreislaufwirtschaft!
Wie der Obmann des Reinhaltungsverbandes Leoben, Bürgermeister Kurt Wallner, erläutert, könne die Befeuerung der BHKWs nicht nur mit Biogas, sondern auch mit Erdgas erfolgen. "Wir sind mit diesen Anlagen somit auch Bestens gegen ein mögliches Blackout-Szenario vorbereitet, da wir sie im Inselbetrieb fahren können", so Wallner.
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