Drei Mitglieder gehen

Personalrochade im Vorstand des Voestalpine-Konzerns

Bei der Voestalpine AG kommt es zur großen Personalrochade im Vorstand: Zwei der sechs Mitglieder, darunter der langjährige Finanzvorstand Robert Ottel, lehnten eine Vertragsverlängerung ab, ein weiteres Mitglied tritt in den Ruhestand. Im Rahmen der Aufsichtsratssitzung wurden zwei neue Mitglieder bestellt. Darüber hinaus wurde Herbert Eibensteiner als Vorstandsvorsitzender bestätigt und die Mandate von Hubert Zajicek sowie Franz Kainersdorfer verlängert. 

LEOBEN/LINZ. Im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung der Voestalpine AG, die für Dienstag anberaumt war, gingen die Wogen hoch: Mit dem langjährigen Finanzvorstand Robert Ottel und dem Leiter der Division Metal Forming Peter Schwab hatten gleich zwei Mitglieder des sechsköpfigen Vorstandes angekündigt, die ihnen vorliegenden Angebote zur Vertragsverlängerung beziehungsweise Wiederbestellung nicht anzunehmen. Darüber hinaus hatte Franz Rotter, Leiter der High Performance Metals Division, dem Vorstand mitgeteilt, mit Ende der aktuellen Funktionsperiode am 31. März 2024 in den Ruhestand treten zu wollen. 

Herbert Eibensteiner wiederbestellt

Wie die Voestalpine nun in einer Aussendung mitteilte, wurden in der Sitzung am Dienstag über die Verlängerung von drei Vorstandsmandaten entschieden und zwei neue Mitglieder bestellt. In seiner Funktion bestätigt wurde zum einen Herbert Eibensteiner als Vorstandsvorsitzender. "Herbert Eibensteiner hat den Voestalpine-Konzern erfolgreich durch sehr herausfordernde Zeiten geführt und in den vergangenen zwei Geschäftsjahren Rekordzahlen präsentiert. In seinem Verantwortungsbereich bleibt die langfristige strategische Ausrichtung des Konzerns. Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Diversität stehen dabei weiterhin – und mehr denn je – im Fokus", teilte Wolfgang Eder, der Vorsitzende des Aufsichtsrates, mit. 

Ebenso bis 2029 wiederbestellt wurden Hubert Zajicek als Leiter der Steel Divison und Franz Kainersdorfer als Leiter der Metal Engineering Division. Auch sie können laut Eder auf "sehr erfolgreiche Jahre in ihren Divisionen zurückblicken". Der Aufsichtsrat vertraue weiterhin uneingeschränkt auf ihre Kompetenz. 

Nachfolge von Franz Rotter geklärt

Die Nachfolge von Franz Rotter, der die High Performance Metals Division in seiner Amtszeit zu einem der weltweit führenden Zulieferer von Hochleistungswerkstoffen und Komponenten für die globale Luftfahrt, Öl- und Gas- sowie Werkzeugbauindustrie entwickelt hat, tritt der gebürtige Oberösterreicher Reinhard Nöbauer an. Nöbauer ist Absolvent der Montanuniversität Leoben und der ETH Zürich. "Er hat seit mehr als zwölf Jahren im Vorstand der Division hervorragende Arbeit geleistet. Eine interne Lösung zu finden, war das Ziel und ist uns geglückt", so Eder.

"Ich darf mit der High Performance Metals Division eine hervorragend aufgestellte Unternehmensgruppe innerhalb des Voestalpine-Konzerns übernehmen. Gemeinsam mit unseren rund 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wollen wir unsere führende Marktposition weiter ausbauen. Das neue Edelstahlwerk in Kapfenberg ist dafür ein wichtiger Baustein."
Reinhard Nöbauer, designierter Leiter der High Performance Metals Division und Vorstandsmitglied

Bekanntgabe im September

Ebenfalls im kommenden Jahr neu in den Vorstand und damit an die Spitze der Metal Forming Division berufen wird eine "international erfahrene Persönlichkeit aus der Industrie", wie es seitens des Konzerns heißt. Diese Person werde damit auch die Nachfolge von Peter Schwab antreten. "Der Suchprozess hat sich über mehrere Länder erstreckt und wir sind heute überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben, um unsere Position in den Bereichen Automotive, Energie und Lagertechnik weiter auszubauen", so Eder. Die Bekanntgabe der neuen Führung werde aus arbeitsrechtlichen Gründen im Laufe des Monats September erfolgen.

Über die Nachfolge von Finanzvorstand Robert Ottel wurde bislang nicht entschieden, eine Entscheidung soll aber zeitnahe erfolgen. Ottels Entscheidung, das Angebot des Aufsichtsrates zur Wiederbestellung nicht anzunehmen, wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Ottel wird ebenso wie Schwab und Rotter mit 31. März offiziell aus dem Vorstand ausscheiden. 

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