Eine Ausstellung, die nachdenklich macht
Die Wanderausstellung "1927 - Justizpalastbrand, Gewaltlösung in Österreich" ist derzeit in der Arbeiterkammer Leoben zu sehen.
LEOBEN. Die im Rahmen des Instituts für Gewerkschafts- und AK-Geschichte entwickelte Ausstellung „1927 – Gewaltlösung in Österreich“ wird aus Anlass des Gedenkjahres „90 Jahre Justizpalastbrand“ in mehreren Bundesländern präsentiert. Aktuell in der Arbeiterkammer Leoben, wo die von Brigitte Pellar und Ernst Jaritz konzipierte Wanderausstellung noch bis 10. Oktober zu sehen ist.
Schüsse in Schattendorf
Im Zentrum stehen die Schüsse von Schattendorf, die Anfang 1927 einem Kind und einem Kriegsinvaliden des Leben kosteten, sowie die von den großen Wiener Betrieben ausgehenden Proteste gegen den Freispruch der rechtsextremen Täter im Juli, die nach einer Eskalation der Gewalt mit dem Brand des Wiener Justizpalasts, einem Schießbefehl an die Polizei und einem Massaker an Demonstrierenden und PassantInnen am heutigen Schmerlingplatz endeten.
Rechtsextreme Gewalt
Die Ausstellung zeigt aber auch auf, dass rechtsextreme Gewalt die Ersten Republik fast von Anfang an begleite, und durch einen Ausblick bis zur Gründung der Zweiten Republik 1945 soll die Bedeutung erkennbar werden, die die Ereignisse von 1927 für die Entwicklung in Richtung Diktatur und Faschismus hatten. Angesprochen werden vor allem die Themen „Gewalt in der Politik“, „Bedeutung der Demokratie“ und „freies Demonstrationsrecht“.
Bei der Ausstellungseröffnung in Leoben, bei der Brigitte Pellar persönlich anwesend war, begrüßte AK-Außenstellerleiter Edwin Kriechbaum die Gäste. AK-Bereichsleiter Werner Anzenberger erinnerte in einem eindrucksvoll gestalteten Vortrag an dieses dunkle Kapitel der österreichischen Geschichte.
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