Gemeinsam für Europas Zukunft
60 Jugendliche aus vier Nationen trafen in Friedenscamp aufeinander.
TROFAIACH, VORDERNBERG. Nur dreizehn Jahre ist es her, dass die letzten Kämpfe des Jugoslawienkrieges ausgetragen wurden, nicht einmal ein viertel Jahrhundert. Mehr als 100.000 Tote und ein vielfaches mehr an Vertriebenen brachte der Krieg, und doch wissen viele heute eigentlich viel weniger darüber, als sie eigentlich sollten - denn in Zeiten der EU ist die Geschichte des Nachbarn auch die eigene.
Der Verein Art Mine brachte nun im Rahmen eines Friedenscamps 60 Jugendliche aus Slowenien, Mazedonien, Bosnien und Österreich ins Stockschloss nach Trofaiach: Um sich kennenzulernen, sich auszutauschen und sich in Workshops gemeinsam Pläne über die Zukunft Europas zu machen. Dabei wurde das Projekt auch vom EU-Programm Erasmus+ mitgetragen. Das Programm fokussiert sich darauf, die transnationale Zusammenarbeit der EU-Länder im Jugendbereich zu stärken.
"Ich denke, gerade für die österreichischen Jugendlichen war es eine tolle Erfahrung, so manches Bild, das von den Altersgenossen aus Ex-Jugoslawien widerlegt wurde, zu sehen. Natürlich wurde auch über den Krieg gesprochen, viele Teilnehmer wurden während des Krieges geboren", erzählt Organisatorin Katja Lenic-Salamun. "Das Feedback war jedenfalls positiv. Es ist toll, wenn ein 19-Jähriger zu dir kommt und sagt, wie viel ihm das bedeutet. Wir wollen auf jeden Fall weitere Camps organisieren!"
Simon Pirouc
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.