Haarige Gesellen - Was Baumbart alles kann
Was da so flauschig aussieht ist der Baumbart oder auch Bartflechte genannt (Usnea). Dieser gehört zur Gattung der Flechten. Ich habe mir sagen lassen, dass an manchen Orten wo die Bäume früher damit übersät waren, sie es nun nicht mehr sind. Zumindest nicht in der Menge. Der Baumbart wächst nämlich nur dort, wo die Natur noch in Ordnung ist. Sprich - die Luftqualität muss sehr gut sein, die Luftfeuchtigkeit und die Baumkultur müssen ebenso passen. So zeigt also diese haarige Dekoration auch ökologische Merkmale an. Und weil das Klima nicht immer so bleibt wie es einmal war, schwindet das Vorkommen an manchen Orten.
Symbiose zwischen Baum und Flechte
Man könnte meinen den Bäumen würde es schaden da sie von den Flechten "befallen" sind. Da die Flechten aber nur oberflächlich an den Bäumen anhaften, tun sie ihnen gar nichts. Diese Flechte hat keine parasitären Absichten, sondern nutzt den Baum lediglich als Haltemittel.
Nützlich und schön
Auf den Bäumen an einem Nebeltag muss ihr Kleid toll aussehen. Die zotteligen Brüder wirken aber auch bei Schönwetter recht mystisch. Zum Basteln ist der Baumbart auch gut geeignet. Es gibt in Tirol einen Brauch - ganze Kostüme nur aus dieser Flechte gemacht. Die sehen alpenländisch und urig aus. Desweiteren hat man - und das ist vielleicht der wichtigste Nutzen dieser Pflanze - im Baumbart den Wirkstoff für ein Antibiotikum endeckt.
Ich habe diese Flechte am Ingeringsee gesehen. Ein naturbelassener Bergsee in den Seckauer Alpen. Da die Flechten hier zahlreich sind, meine ich behaupten zu können: Am Ingeringsee ist noch alles ok...;-)
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