Palten- und Liesingtal soll Bienenschutzregion werden

Von Niklasdorf im Süden bis Rottenmann im Norden soll das Schutzgebiet für die heimische Carnica Biene entstehen. Eine Vielzahl von Carnica Drohnen und Königinnen soll für die Erhaltung der Rasse sorgen. | Foto: Philipp Höbenreich
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  • Von Niklasdorf im Süden bis Rottenmann im Norden soll das Schutzgebiet für die heimische Carnica Biene entstehen. Eine Vielzahl von Carnica Drohnen und Königinnen soll für die Erhaltung der Rasse sorgen.
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Die sogenannte Carnica Biene ist eine Bienenrasse, die seit Jahrtausenden in der Steiermark heimisch und hervorragend an die klimatischen Verhältnisse angepasst ist. Zu ihren guten Eigenschaften zählt unter anderem ihre Sanftmut. Bislang war diese Rasse im steirischen Bienenzuchtgesetz geschützt. „Durch eine Novellierung des Bienenzuchtgesetzes ist nun eine Lockerung geplant, der Schutzparagraph für die Carnica Biene soll fallen, das Zuchtgesetz liberalisiert werden“, erklärt dazu Erich Landner, Obmann des Bienenzuchtvereines Leoben-Proleb-Niklasdorf. Dies öffne Tür und Tor für die Verbreitung der künstlich gezüchteten Hybridbienenrasse „Buckfast“, die in südlichen Gebieten der Steiermark bereits weit fortgeschritten ist. Ein Thema, das innerhalb der Imkerschaft für großen Streit sorgt.

Schutzzone für die Carnica Biene

Einig sind sich hingegen rund 150 Imker im Bezirk Leoben und Liezen. Sie möchten einer Verbreitung der Hybridbiene in der Obersteiermark, wo die Durchkreuzung noch nicht so stark ist, entgegenwirken und befürworten das Projekt zur Einrichtung eines Schutzgebietes für die Carnica Biene, das die beiden Imkermeister Markus Stabler aus Kammern und Erich Landner aus Proleb initiierten. „Die Imkerinnen und Imker des Bienezuchtvereines Leoben-Proleb-Niklasdorf haben bei der Jahreshauptversammlung nun ein klares Zeichen gesetzt und wollen sich an dem Schutzgebiet für die Carnica Biene im Palten- und Liesingtal beteiligen. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst. Die einhellige Meinung dazu: Die positiven Eigenschaften unserer heimischen Biene auch für nachfolgende Generationen langfristig zu erhalten“, sagt Landner.

Unterstützung der Landesräte

Mit diesem Beschluss sei das Projekt, das bei mehrheitlicher Zustimmung der Imker der Region von den Landesräten Anton Lang und Johann Seitinger finanziell unterstützt werde, einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Die Umsetzung könne aller Voraussicht nach bereits im April beginnen, freut sich Landner. Die Schutzzone gliedere sich in zwei Pufferzonen und eine Kernzone. Die Pufferzone im Süden umfasst die Gemeinden Niklasdorf, Probleb, Leoben, St. Peter-Freienstein, Trofaiach, St. Michael und Traboch. Im Norden soll eine Pufferzone im Raum Rottenmann entstehen. Die Kernzone erstreckt sich von Kammern über Wald am Schoberpass bis Trieben.

Lufthoheit erhalten

„Vereinfacht ausgedrückt wird hier versucht, mit einer hohen Dichte an Carnica Drohnen die Lufthoheit der heimischen Biene zu wahren. Imker, die eine Durchkreuzung ihrer Bienenvölker feststellen, bekommen aus dem Projekt kostenlos hochwertige Carnica Reinzuchtköniginnen. So bleibt die Genetik der heimischen Carnica Biene langfristig in der Region erhalten“, beschreibt Landner. Zudem soll ein Platz – voraussichtlich im Raum Wald am Schoberpass – eingerichtet werden, an dem alle interessierten steirischen Imker ihre Jungköniginnen von Carnica Drohnen begatten lassen können. Im April soll ein Dachverband gegründet und mit der Umsetzung begonnen werden, der Vollbetrieb ist für Herbst 2019 geplant. 
Nähere Informationen bei den Projektinitiatoren Markus Stabler, Tel.: 0664/53 096 04 oder E-Mail: markus@imkerei-stabler.at, sowie bei Erich Landner, Tel.: 0664/96 85 471 oder E-Mail: erich-landner@gmx.net.

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