,Warteschlange‘ vor dem Unfallkrankenhaus Kalwang

Hunderte Menschen demonstrierten für den Weiterbestand des AUVA-Unfallkrankenhauses in Kalwang und bildeten vor dem Krankenhaus eine symbolische Warteschlange.
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  • Hunderte Menschen demonstrierten für den Weiterbestand des AUVA-Unfallkrankenhauses in Kalwang und bildeten vor dem Krankenhaus eine symbolische Warteschlange.
  • hochgeladen von Wolfgang Gaube

KALWANG, WIEN. Eine lange Warteschlange bildete sich heute Montag (13. August) vor dem Unfallkrankenhaus Kalwang, das von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) betrieben wird. Die Warteschlange war glücklicherweise nur symbolisch. Sehr plakativ wurde damit aufgezeigt, dass bei den von der Bundesregierung angekündigten Kürzungen jedes Jahr am 13. August der AUVA das Geld ausgehen würde.

Skepsis gegenüber Wien

Trotz der Ausssagen der Gesundheits- und Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ), dass die AUVA erhalten bleibe, sind die Belegschaftsvertreter weiter skeptisch. Gegen die Ankündigung der Bundesregierung, die AUVA nicht zu zerschlagen, gibt es Misstrauen.
Es sollen keine Unfallspitäler oder Rehazentren geschlossen werden und es soll auch keine Personalkürzungen geben. Das sieht das Reformkonzept vor, das ebenfalls am vergangenen Montag in Wien nach langen Verhandlungen vorgestellt wurde.

Betriebsversammlungen als Protest

In Grundzügen waren diese Pläne schon vorab durchgesickert. Die Mitarbeiter der AUVA trauten diesen Ankündigungen jedoch nicht und veranstalteten an ihren Standorten Betriebsversammlungen. So auch am UKH Kalwang, in Tobelbad und am UKH Graz. Es wurden schwarze Fahnen gehisst und auf Transparenten war zu lesen: „Gesundheit ist ein Menschenrecht, Gewinnmaximierung hat hier nichts verloren.“
"Wir versorgen Unfallopfer. Unser hochqualifiziertes Personal arbeitet am Anschlag. Wo soll man 500 Millionen Euro sparen?", war die Ansage in Kalwang. Siegfried Zöhrer, stellvertretender Leiter des UKH: "Wir sind ein Krankenhaus, an dem sich viele andere Häuser orientieren. Unsere Behandlung und Pflege orientieren sich nach internationalen Standards. Wir dürfen es nicht zulassen, dass dieses Kompetenzzentrum zerschlagen wird."

"Wie lange gibt's uns noch?"

Betriebsratsvorsitzende Karin Ehetreiber ist seit Bekanntwerden der Sparpläne mit Sorgen und Ängsten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konfrontiert: "Von den 240 Bediensteten des Unfallkrankenhauses kommen 110 aus Kalwang und Gemeinden im Liesingtal. Das UKH ist ein unverzichtbarer Arbeitgeber in der Region. Aber die Frage ist: Wie lange gibt's uns noch?"

Eindrucksvolle Zahlen

Zentralbetriebsratsvorsitzender Erik Lenz unterstrich die Bedeutung der AUVA für die Volksgesundheit. 230.000 Patienten seien bis zum 13. August 2018 in diesem Jahr österreichweit versorgt worden. Außerdem habe es 10.500 Operationen gegeben, 500.000 Röntgen-, CD und MR-Untersuchungen. "Sparen ist Umverteilung. Aber die darf nicht zulasten der Arbeitnehmer und Patienten gehen", mahnte Lenz.
Falls tatsächlich 500 Millionen Euro eingespart werden, wäre eine vernünftige Unfallversicherung und Patientenversorgung laut AUVA nur noch 7,5 Monate im Jahr – also bis zum anfangs erwähnten 13. August – möglich.

Hunderte Menschen demonstrierten für den Weiterbestand des AUVA-Unfallkrankenhauses in Kalwang und bildeten vor dem Krankenhaus eine symbolische Warteschlange.
Einheitliche Sprache am UKH Kalwang: Oberarzt Siegfried Zöhrer, Betriebsratsvorsitzende Karin Ehetreiber.
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