Das Christkind und die fliegende Zeit
Mir ist als hätte es geläutet, komm aus dem Bett mit müh´,
das wird doch nicht das Christkind sein, ist ja noch viel zu früh.
Der Baum ist noch nicht aufgeputzt, er steht noch d´runt im Keller,
mir scheint, ich werde langsamer und ´s Christkind immer schneller.
Die Zeit verfliegt, ich glaub es kaum, hätt´ vieles zu besorgen,
ich werde halt das Christkind fragen, ob´s mir kann Flügel borgen.
Ich stolpere zur Tür geschwind, damit nicht warten muss das Kind,
im Wohnzimmer schau ich verdutzt, ein Christbaum, prächtig aufgeputzt.
Silbrig glänzen runde Kugeln, golden strahlt Lametta,
durch Zweige lacht ein Engelskopf, und er sieht aus wie Peter.
Er ist es und er strahlt mich an, die Augen leuchten hell:
„Ich wollt dem Christkind etwas helfen, ´s ist ja nicht mehr so schnell.“
Ich steige um den Baum herum und sag: „Der ist famos“,
und wuschle Peter durch die Locken, ach, ist der Bub schon groß.
„Mama wartet jetzt auf uns, das Essen ist serviert“,
ich schau auf meine Armbanduhr und hätt´ mich fast geniert.
Die Zeit, ob heilig oder nicht, sie fliegt nur so dahin,
doch jetzt ist mir das Einerlei, freu mich, wie einst als Kind.
© Alfred Stadlmann 2012
Frohe Weihnachten an alle Woche Leser/innen!
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