Die Wurzeln des Narzissenfestes

Die Königinnen von 1979 beim Narzissenfest in Bad Aussee. In den Sechzigern krönte man zum ersten Mal die Hoheiten. | Foto: Archiv Narzissenbüro
2Bilder
  • Die Königinnen von 1979 beim Narzissenfest in Bad Aussee. In den Sechzigern krönte man zum ersten Mal die Hoheiten.
  • Foto: Archiv Narzissenbüro
  • hochgeladen von Petra Schuster

Christian Seiringer ist einer der drei Obmänner des Narzissenfestes. Eva Eder die einzige ganzjährig Angestellte und Schnittstelle des Vereins. In einem Treffen im Narzissenfestbüro erläutern die beiden die historischen Hintergründe und erzählen von der Arbeit hinter den Kulissen. Es ist erstaunlich, was sich beim Erforschen der Entwicklungsgeschichte des Narzissenfestes, das seit 1959 jährlich in Bad Aussee stattfindet, alles auftut, haben doch die Mariazeller diese Idee einmal ins Leben gerufen.

Eine Idee aus Mariazell

Schon in den 50er-Jahren war das Fest aus dem bekannten Wallfahrtsort mit einigen wirtschaftstreibenden Ausseern in die Berge des Salzkammergutes gewandert. Zu diesem Zeitpunkt war das eine kleine Angelegenheit mit einigen geschmückten Autos (Autokorso) und ein paar Stockträgern. Durch das nachhaltige Weiterverfolgen dieses festlichen Grundgedankens entwickelte sich nach und nach ein Spektakel, das aufgrund seiner Größe einen Zuwachs an freiwilligen Helfern erforderte. Mittlerweile leisten rund um das 30-köpfige ehrenamtliche Komitee zirka 3.000 fleißige freiwillige Assistenten der Region ihren Beitrag, um das aufwendige Fest zu gestalten.

Die handgeschmückten Figuren

Im Jänner beginnen die Kleingruppen, deren Aufgabe es ist, sich Figuren auszudenken und diese mit Lebendigkeit zu versehen, mit den Vorbereitungen. In etwa 20 bis 30 Personen pro Figurenverband arbeiten schon im Vorfeld an ihren Objekten. Fertiggestellt werden die fantasievollen Narzissengebilde am Samstag vor dem großen Auftritt. Die Blumenpflücker bemühen sich bereits ab Donnerstag, die Wiesenflächen nach geeigneten Exemplaren zu durchforsten und die wertvollen Blüten in die dafür vorgesehenen Kellerräume zu bringen.

Apropos Blumen

Die Narzissen sind in die Familie der Amaryllisgewächse einzuordnen. In dieser Jahreszeit sind viele Wiesen im Ausseerland mit dieser Flora versehen. Ein eigenes Schutzprogramm im Rahmen von Leader Plus beschäftigt sich mit dem Erhalt dieser Wiesenlandschaften. Dem Komitee des Narzissenfestes ist es ein außerdordentlich wichtiges Anliegen, den Schutz und die Erhaltung des Bestandes dieser schönen Pflanzen zu gewährleisten.

Von den Hoheiten

Wenn sich Hoheiten mit Hoheiten schmücken, geht es in Aussee zur Sache. In früheren Zeiten bekamen die Gäste kleine Holzherzen, die den Teilnehmerinnen umgehängt wurden. Die meisten Herzen bestimmten die Hoheit. Heutzutage ist eine ausgewählte Jury für diese Aufgabe verantwortlich. Das Narzissenfest wird in der Umsetzung von freiwilligen, also ehrenamtlichen, Mitarbeitern gestemmt. Bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung fällt einiges an Aufwand an (Tribüne, Sicherheit, WC-Anlagen). Der finanzielle Gesamtaufwand für dieses Spektakel beträgt rund 300.000 Euro.

Die Königinnen von 1979 beim Narzissenfest in Bad Aussee. In den Sechzigern krönte man zum ersten Mal die Hoheiten. | Foto: Archiv Narzissenbüro
Die Narzissenpflücker fleissig am Arbeiten. Die Narzissen werden am Donnerstag vor dem Fest dunkel gestellt und für die Weiterverarbeitung gelagert. | Foto: Archiv Narzissenfestbüro
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.