Platz für bis zu 79 Kriegsflüchtlinge
Das altes Landesschülerheim in Admont soll künftig als Flüchtlingsheim dienen.
ADMONT. Zu einer gemeinsamen Informationsveranstaltung luden Marktgemeinde und Stift Admont. Thema war die Unterbringung von Asylwerbern im ehemaligen Landesschülerheim. Für Fragen seitens der Bevölkerung standen Bürgermeister Hermann Watzl, Stift-Wirtschaftsdirektor Helmuth Neuner, Abt Bruno Hubl sowie Geschäftsführer des Diakonie Flüchtlingsdienstes, Christoph Riedl, Eva Eckhard vom Verein Zebra, Bezirkshauptmann Josef Dick und Bezirkspolizeikomandant Herbert Brandstätter Rede und Antwort.
79 Asylwerber
Das Stift Admont erwarb kürzlich das alte Landesschülerheim um 720.000 Euro vom Land, nach Adaptierungsarbeiten soll Anfang Dezember der Betrieb starten. Betrieben wird das Flüchtlingsheim, in dem 79 Asylwerber eine Heimat finden sollen, vom Diakonie Flüchtlingsdienst. Das Haus selbst bleibt unverändert, lediglich der Brandschutz wird den gesetzlichen Bestimmungen angepasst. Weiters sollen Duschen und WCs barrierefrei gestaltet werden. Der Vertrag mit dem Diakonie Flüchtligsdienst wurde auf fünf Jahre festgelegt, mit Möglichkeit einer Verlängerung um weitere fünf Jahre. Neben einem multiprofessionellen Team wird es eine 24-Stunden-Betreuung vor Ort geben.
Wer wird untergebracht
Definitiv werden in Admonts Flüchtlingshaus 36 unbegleitete Minderjährigen untergebracht. Die restlichen Plätze sind für Familien, als auch für Personen mit erhöhtem Betreuungsbedarf oder speziellen Bedürfnissen gedacht. Auf die Zuweisung, so Franz Pichler vom Stift Admont, habe man jedoch keinen Einfluss.
Stimmen aus der Bevölkerung
Gerade im Bezug auf die Aufnahme von Kiegsflüchtlingen gibt es Pro- und Contra-Stimmen. So gewann man auch in Admont den Eindruck, dass die Bevölkerung in zwei Lager gespalten ist. Senioren, die neben dem Flüchtlingsheim beheimatet sind, wie auch FPÖ-Gemeinderäte, etc. sorgen sich um ihre Sicherheit, als auch um jene des Ortes. Andere boten bereits jetzt schon ihre Hilfe als ehrenamtliche Helfer an.
Von einer Win-Win-Situation sprach Wirtschaftsdirektor des Stiftes Admont, Helmuth Neuner. "Wir kommen unserer sozialen Verpflichtung nach, um letztendlich Integration umsetzen zu können. Auch das eine oder andere Projekt - seien es nun sprachliche oder Arbeitsmöglichkeiten - möchte das Stift finanzieren. So könne man sich die Einrichtung einer Lehrwerkstätte vorstellen.
Derzeit würde es "Abwarten" heißen, da man nicht genau wisse, welche Personen mit welchen Bedürfnissen genau nach Admont kommen. Eine der Fragen ging dahingehend, warum sich das Stift an dieser "Asylindustrie" beteilige. "Wir verdienen nichts mit den Flüchtlingen, im Gegenteil, es wird uns etwas kosten", stellte Neuner klar.
Ressourcen nutzen
Asylwerber dürfen im Monat einer gemeinnützigen Beschäftigung mit einer maximalen Entgeltung von 110 Euro nachgehen, diese Ressourcen, z. B. für Winterdienst, etc. zu nutzen, könne sich die Gemeinde vorstellen, erklärte Watzl.
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