Carina Gigler klärt auf
Bildschirmzeit und Entwicklung unserer Kinder

Der Begriff "Bildschirmzeit" bezieht sich auf die Zeit, die Kinder mit verschiedenen elektronischen Geräten wie Fernsehern, Computern, Tablets und Smartphones verbringen. | Foto: pixabay
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  • Der Begriff "Bildschirmzeit" bezieht sich auf die Zeit, die Kinder mit verschiedenen elektronischen Geräten wie Fernsehern, Computern, Tablets und Smartphones verbringen.
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In einer Welt, in der Bildschirme allgegenwärtig sind, wird die Debatte über den Einfluss von Bildschirmzeit auf die Entwicklung von Kindern immer intensiver. Psychotherapeutin Carina Gigler aus Irdning erklärt welche Folgen Kinder dabei davontragen können.

BEZIRK. Wie beeinflusst der Bildschirm die Entwicklung von Kindern? Es ist wichtig, die Auswirkungen der modernen Technologien auf die jüngste Generation zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um einen gesunden Umgang mit Bildschirmen zu fördern.

Wie wichtig ist es deiner Meinung nach, dass Eltern die Bildschirmzeit ihrer Kinder kontrollieren und begrenzen?

Entscheidende Entwicklungsphasen

Der Begriff "Bildschirmzeit" bezieht sich auf die Zeit, die Kinder mit verschiedenen elektronischen Geräten wie Fernsehern, Computern, Tablets und Smartphones verbringen. Obwohl Bildschirmzeit einige positive Aspekte haben kann, wie den Zugang zu Bildungsressourcen und kreativen Inhalten, gibt es auch Bedenken hinsichtlich der möglichen negativen Auswirkungen.

Eltern können körperliche Aktivitäten und die individuellen Interessen ihrer Kinder fördern und gemeinsame familienorientierte Aktivitäten planen.  | Foto: pixabay
  • Eltern können körperliche Aktivitäten und die individuellen Interessen ihrer Kinder fördern und gemeinsame familienorientierte Aktivitäten planen.
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"Je mehr Zeit die Kinder am Bildschirm verbringen, desto weniger Zeit verbringen sie in der wirklichen Welt mit entwicklungsförderlichen Aktivitäten", so Gigler. In den ersten drei Lebensjahren durchlaufen Kinder entscheidende Phasen der neuronalen Reifung und Strukturierung ihres Gehirns, insbesondere im Bereich der sensomotorischen Entwicklung. Während dieser Zeit ist es von großer Bedeutung, dass Kinder zahlreiche Gelegenheiten erhalten, um ihre Kreativität in der dreidimensionalen Welt zu entfalten und mit allen Sinnen Erfahrungen zu sammeln.

Verminderte Impulskontrolle

Forschung zeigt, dass übermäßiger Bildschirmkonsum in der Kindheit die kognitive, sprachliche, soziale und emotionale Entwicklung beeinträchtigen kann, sowie mit Hyperaktivität in Verbindung steht. Dies betrifft auch den digitalen Mediengebrauch, der mit Risiken wie Übergewicht und Schlafstörungen verbunden ist. Mediensucht, insbesondere bei Jugendlichen, wird durch ungünstige Bindungen und mangelnde Empathiefähigkeit begünstigt.

Psychotherapeutin Carina Gigler aus Irdning erklärt welche Folgen Kinder dabei davontragen können. | Foto: Gigler
  • Psychotherapeutin Carina Gigler aus Irdning erklärt welche Folgen Kinder dabei davontragen können.
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Ein erhöhter Rückzug in die digitale Welt sowie Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen wird durch ungünstige Bindungsverhältnisse und fehlende Empathieausbildung begünstigt. Zudem besteht ein Zusammenhang zwischen Mediengewalt und aggressivem Verhalten bei Kindern. Früher Beginn und vermehrte Bildschirmzeit sind mit verminderter Impulskontrolle und Selbstregulation verbunden.

Individuelle Interessen fördern

Ein strukturierter Tagesplan mit klaren und altersgerechten Medienzeiten ist entscheidend. Eltern können gemeinsam mit ihren Kindern Regeln für die Bildschirmzeit festlegen, einschließlich bewusster Ausnahmen. Bildschirmmedien sollten nicht als Belohnung, Strafe oder zur Beruhigung dienen. Morgens vor der Schule sollten Kinder keine Bildschirmzeit haben, und Eltern sollten Internetzugangssicherungen verwenden, um sie vor ungeeigneten Inhalten zu schützen.

Eltern können körperliche Aktivitäten und die individuellen Interessen ihrer Kinder fördern und gemeinsame familienorientierte Aktivitäten planen. Es ist wichtig, medienfreie Zeiten zu schaffen, insbesondere während gemeinsamer Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen, um einen ungestörten Schlaf zu gewährleisten.

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