Darauf fährt die Steiermark ab

Mehr als 38.000 Autofahrer sind in der Steiermark mit Wunschkennzeichen unterwegs. | Foto: KK
  • Mehr als 38.000 Autofahrer sind in der Steiermark mit Wunschkennzeichen unterwegs.
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Nicht selten sorgen sie für Lacher oder Kopfschütteln an der Ampel: die Wunschkennzeichen, die besonders beim Warten auf Grün ins Auge stechen. Vom augenscheinlichen, wenig einfallsreichen, "OPA 1", über Buchstabenkombinationen wie "GU – DRUN 25" bis hin zu wirklich grenzwertigen Schildern wie "JU – NEED 6" reichten und reichen da die Nummerntafelkreationen. Steiermarkweit sind aktuell über 38.000 Autofahrer mit einem Wunschkennzeichen unterwegs, im Bezirk Liezen sind es knapp 4.000 (BH Liezen 3.123; Expositur Gröbming 871). 2014 wurden bei den Liezener Behörden 91 Wunschkennzeichen beantragt, in Gröbming 36.
Als Ausreißer kann man Bad Aussee bezeichnen. Vor der Schließung der politischen Expositur im Jahr 2012 wurden 2011 rund 356 geordert, 2012 waren es gar 1.017.

Was gar nicht geht
Bisher ist die Genehmigung von neuen Wunschkennzeichen eine Gratwanderung, wie Franz Roschitz von der Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung erklärt: "Bisher gibt es leider nur sechs Buchstabenkombinationen, die vom Ministerium aus automatisch gesperrt sind (HJ, KZ, NS, SA, SS und WC, Anmerk. der Red.).
Alle anderen liegen einzig im Ermessen des zuständigen Sachbearbeiters, der die Anfrage gerade bekommt." Fakt ist, dass ein Kennzeichen, sobald es einmal reserviert ist, auch nicht mehr so leicht wieder abgenommen werden kann.
"Und eine Reservierung am Schalter müssen die Kollegen innerhalb von Minuten erledigen. Schwierig, in dieser Hektik gleich alle eventuell anstößigen oder fragwürdigen Kombinationen zu erkennen", erklärt Roschitz, wie es beispielsweise zu dem vor einiger Zeit umstrittenen Kennzeichen "LMAA 1" kommen konnte. "Der Betroffene fährt noch heute mit der Nummerntafel, er sagt, es seien die Initialen seiner Kinder", schmunzelt Franz Roschitz.

Die Einnahmen
Von den 228,30 Euro, die ein Wunschkennzeichen für 15 Jahre kostet, fließen 200 Euro direkt in den österreichischen Verkehrssicherheitsfonds.
Der Rest sind Verwaltungskosten. Mit den Einnahmen werden Projekte wie Fahrsicherheitstrainings für Motorradfahrer oder Fernseh- und Kinospots zur Sensibilisierung finanziert.
"Leider geht die Zahl der beantragten Wunschkennzeichen zurück, dabei wäre es besonders für Unternehmen die perfekte Werbefläche", bedauert Maria Knauer-Lukas, die den steirischen Verkehrssicherheitsfonds verwaltet.

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