Gegen das Bauernsterben
Grundlseer Initiative hat Nachahmer gefunden
Die Mitglieder des Vereins "Landschaftspflegefonds Grundlsee" sowie eine Abordnung von Bäuerinnen aus Bad Goisern kamen im Gasthof Veit zur zweiten ordentlichen Generalversammlung zusammen. Mit diesem Verein sollen Kleinstbäuerinnen und Kleinstbauern am Leben gehalten werden. Oberstes Ziel ist es, allen verbleibenden Familienbetrieben in der Gemeinde ein fixes monatliches Einkommen zu ermöglichen.
GRUNDLSEE. In der Gemeinde Grundlsee gab es in den 1990er-Jahren noch 50 viehhaltende Betriebe, mittlerweile sind es nur mehr 21. Durch den Landschaftspflegefonds sollen diese 21 Landwirtinnen und Landwirte in Zukunft keinem Hauptberuf mehr nachgehen müssen, gleichzeitig will man damit dem Bauernsterben ein Ende bereiten.
Unterstützung aus der Bevölkerung
Mit diesem Verein soll Landwirtinnen und Landwirten einerseits Wertschätzung entgegengebracht werden, andererseits kann eine finanzielle Unterstützung den Betrieb am Leben halten. Es kann sich im Übrigen jede und jeder mit einem frei wählbaren Betrag daran beteiligen, damit traditionelle Kleinbäuerinnen oder Almbauern ihren Betrieb fortführen können.
Vereinsobmann Franz Steinegger hat im Jahresverlauf viele mögliche Unterstützerinnen und Unterstützer angesprochen. Er berichtete während der Generalversammlung, dass er viele offene Türen vorgefunden habe, gleichzeitig aber auch gesehen habe, dass der Verein kein Selbstläufer sei. Jedoch betonte er: "Nur durch aktive, direkte Ansprache konnten neue Unterstützerinnen und Unterstützer gewonnen werden."
Motivation für die Jungen
Der Verein selbst entwickele sich laut Steinegger in eine gute Richtung: „Es geht darum, Wertschätzung für die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern zu erreichen und junge Hofübernehmerinnen und Hofübernehmer zu motivieren, weiterzumachen“, erklärte er.
Die Initiative hat auch einen ersten Nachahmer in Bad Goisern gefunden: 54 Bauernfamilien mit den selben Problemen haben einen eigenen Verein, den "Landschaftspflegefonds Bad Goisern", gegründet. Sie versuchen ebenso, das Sterben der Kleinstbauernhöfe durch Direktzahlungen an die Familien zu verhindern.
Direktvermarktung als Erfolgsrezept
Die Direktvermarktung "Grundlseer Rinder für Grundlseer Teller" funktioniere mittlerweile sehr gut und habe sich von allen Seiten bewährt. Es herrsche große Zufriedenheit bei Wirtshäusern sowie Bäuerinnen und Bauern. Diese Gelegenheit nutzte der Vereinsobmann, um sich bei Christian Köberl zu bedanken, der enormen Organisationsaufwand betreibt und so die Direktvermarktung voranbringt.
Außerdem informierte der Obmann, dass die Direktzahlungen an die Bauernfamilien weiter gesteigert werden konnten. „Diese Spenden haben viel Selbstvertrauen, Mut und Motivation innerhalb der Familien geschaffen. Es ist eine Bitte, ihre Arbeit weiter fortzuführen und soll die Jugend motivieren, an eine Fortführung zu denken. Wir hoffen, wir können weiter darauf aufbauen. Jeder gespendete Euro wird den 21 teilnehmenden Familien ausbezahlt. Als Dank für die ganzjährige Arbeit im Stall, auf den Wiesen, auf den Almen und als Bitte, diese Arbeit weiter zu bestreiten.“
Der Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt und gab Ausblicke auf die weitere Arbeit und Ziele für 2024.
Details und Informationen:www.landschaftspflegefonds.at
Spendenkonto: IBAN: AT57 4501 0551 0947 0066
BIC: VBOEATWWSAL
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