Slowakische Experten beobachten Adler im Gesäuse

Die slowakischen Experten haben alles im Blick. | Foto: Sedlakova

Das Gesäuse mit seinen schroffen Felswänden, kluftigen Flanken und atemberaubenden Bergen ist wie gemacht für einen Vogel, der scheinbar an diesen speziellen Lebensraum angepasst ist – den Steinadler.

Dabei war das nicht immer so. Früher besiedelte die Art offene Landschaften, wie Moore und Kulturland im Tal. Vom Menschen wurde der Steinadler jedoch nicht nur als der „König der Lüfte“, sondern auch als Nahrungskonkurrent und Gefahr für Nutztiere gesehen. Deshalb wurde er in Europa systematisch verfolgt, sogar beinahe ausgerottet. Im Hochgebirge konnte der Mensch dem Adler aufgrund der Unzugänglichkeit wenig anhaben, und so zogen sich die stolzen Vögel dorthin zurück. Heute findet er sich in Mitteleuropa tatsächlich nur noch in den Alpen. Auch im Nationalpark Gesäuse fühlt er sich wohl.

Schutz der Vögel

Während also in der Vergangenheit hauptsächlich die direkte Bejagung eine Bedrohung darstellte, sind es heutzutage eher Störungen durch Hubschrauber, Flugsport oder Kletterer, die dem Steinadler zu schaffen machen. Um das majestätische Tier zu schützen, ist es notwendig zu wissen, wie viele Adler bzw. Brutpaare es gibt und wo sich ihre Horste befinden. Darum wird im Nationalpark jährlich ein Monitoring (systematische Erfassung) durchgeführt. Am besten eignet sich dazu die Zeit der Reviersuche, Brut und Jungenaufzucht, also die Zeit von Mitte März bis Ende Juli. Im Nationalpark Gesäuse gibt es durchschnittlich drei Brutpaare pro Jahr. Um den Steinadlern hier den bestmöglichen Schutz zukommen zu lassen, wird der Fachbereich Naturraum und Naturschutz auch heuer wieder von einer Gruppe slowakischer Experten beim Beobachten der Adler und Deuten ihrer Verhaltensweisen unterstützt.

Strenger Schutz

Nicht nur national, sondern auch international gilt der Steinadler als Leitart für das Management von Großschutzgebieten wie Nationalparks. Aufgrund seiner hohen Ansprüche an den Lebensraum wird er stark mit Wildnis und unberührter Natur in Verbindung gebracht. In der EU-Vogelschutzrichtlinie wird der „König der Lüfte“ gelistet und genießt seit Mitte des 20. Jahrhunderts nicht nur im Gesäuse, sondern europaweit strengen Schutz.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.