Nightrace-Bilanz
Tribünen-Pinkler und Streusalz-Dieb beschäftigten Polizei

- Auch Polizei-Drohnenpiloten waren beim Skygate des Planai-Zielhangs im Einsatz.
- Foto: LPD Stmk/Huber
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Die Bilanz des diesjährigen Nightrace-Doppels auf der Schladminger Planai kann sich sehen lassen: Mit Manuel Feller (2. Platz) und Fabio Gstrein (3. Platz) haben es beim Nachtslalom am Mittwoch zwei Österreicher aufs Podest geschafft. Auch die Polizei sowie das Rote Kreuz ziehen eine zufriedenstellende Einsatzbilanz.
STEIERMARK/SCHLADMING. Nach einem verregneten Riesentorlauf am Dienstag kamen am weit sonnigeren Mittwoch wie erwartet deutlich mehr Skibegeisterte zum Nachtslalom nach Schladming: Über 22.500 Fans feuerten entlang der Strecke und auch im Zielstadion die Slalomläufer an.

- Manuel Feller landete im Slalom auf Rang zwei, hinter Timon Haugan, und vor seinem Landsmann Fabio Gstrein.
- Foto: GEPA
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Die große Besucherschar stellte auch die Polizei vor Herausforderungen, da zahlreiche Wiesenflächen witterungsbedingt nicht als Parkflächen nutzbar waren. Eine Ableitung von Pkw-Anreisenden aus Richtung Liezen (Osten) zu den befestigten Parkflächen bei „Haus im Ennstal“ sowie die Weiterfahrt mit Shuttlebussen waren die Folge. Besonders die Zahl der anreisenden Busse war am Mittwoch deutlich höher. So waren zum legendären Nachtslalom 115 Reisebusse und rund 1.000 Pkw zusätzlich zu den nächtigenden Touristen als Tagesgäste angereist. "Dennoch blieben Zeitverzögerungen bei An- und Abreise minimal", teilt die Polizei mit.
Tribünen-Pinkler und Streusalz-Dieb
Neben der Verkehrsregelung gab es für die Polizei während der beiden Renntage und Nächte auch abseits der Straße einiges zu tun: So waren etwa randalierende Partygäste, hilfsbedürftige „Alkoholleichen“ oder ein „Tribünen-Pinkler“ festzustellen. In einem Fall kam es sogar zur vorübergehenden Festnahme eines betrunkenen Norwegers, nachdem dieser das Hausverbot in einem Lokal missachtet hatte.

- Herausforderung gemeistert: Verkehrspolizisten bei der B320-Ableitung im Bereich „Haus im Ennstal“
- Foto: LPD Stmk/Huber
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Daneben laufen Ermittlungen nach dem nicht alltäglichen Diebstahl von Streusalz oder einem Ski Austria-Transparent. Präventiv gefordert waren Ordnerpersonal und Alpinpolizei am Pistenrand, um belustigte Gäste vor Verletzungen im alpinen Gelände zu bewahren. Sie waren zum Teil über die Absperrung geklettert, um dort über steile Abhänge zu rutschen. Ebenso präventiv wirkten gefahrenstoffkundige Polizisten. Mit ihren technischen Messgeräten stellten sie frühzeitig erhöhte Schadstoffwerte in einem Zelt fest, wodurch rechtzeitig Gegenmaßnahmen zur Vermeidung einer möglichen Gesundheitsgefährdung getroffen werden konnten.
"Bei dieser Anzahl feiernder Sportbegeisterter kann man durchaus von einem ruhigen und zufriedenstellenden Einsatzverlauf sprechen."
Oberstleutnant Siegmund Schnabl, Einsatzkommandant
Wesentlich für sichere Großveranstaltungen dieser Art seien ein umfassendes Sicherheitskonzept, eine langjährige Partnerschaft mit Organisatoren und Behörden sowie der engagierte Einsatz verschiedenster Einsatzkräfte, meint Einsatzkommandant Siegmund Schnabl.

- Kräfte der Einsatzeinheit beim „Robusten Raumschutz“ vor dem Planai-Stadion sorgten für Sicherheit.
- Foto: LPD Stmk/Huber
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Sieben Personen ins Spital gebracht
Insgesamt standen beim Nightrace-Doppel auf der Planai auch 140 Rettungssanitäterinnen und -sanitäter, elf Notärztinnen und -ärzte, 14 Rettungswagen, elf mobile Gehstreifen, vier eigens eingerichtete Sanitätshilfsstellen und eine mobile Leitstelle bereit, um bei Bedarf schnelle Hilfe zu gewährleisten. Gefordert waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Roten Kreuzes unter anderem witterungsbedingt: aufgrund der Niederschläge bestand erhöhte Sturzgefahr, die wiederum einige Einsätze mit sich brachte. Größere Zwischenfälle blieben glücklicherweise aus.

- An den beiden Renntagen mussten 24 Personen medizinisch versorgt werden, davon wurden sieben ins Krankenhaus gebracht.
- Foto: Rotes Kreuz Steiermark
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Von den über 37.000 Besucherinnen und Besucher mussten insgesamt 24 Personen medizinisch versorgt werden, davon wurden sieben ins Krankenhaus gebracht.
"Die Fans haben sich wieder einmal vorbildlich verhalten. Für uns als Rotes Kreuz Steiermark ist es eine besondere Freude, Jahr für Jahr als verlässlicher Partner diese herausfordernden Großveranstaltungen zu begleiten. Wir sind besonders stolz auf unser eingespieltes Team, das mit unermüdlichem Einsatz und großer Flexibilität sowohl bei den Events als auch im gesamten Bezirk für eine lückenlose Versorgung sorgt."
Norbert Pichler, Rotkreuz-Einsatzleiter vor Ort
Während die Fans bereits voller Vorfreude auf die Alpine Ski-Weltmeisterschaft blicken, nutzt das Rote Kreuz in Liezen die Zeit, um die Veranstaltungstage Revue passieren zu lassen. Obwohl man auf bewährte Abläufe zurückgreifen kann, bringe jedes Nightrace neue Herausforderungen und Erkenntnisse mit sich, die man in die Planung künftiger Veranstaltungen einfließen lasse. "Auch aus diesem Jahr nehmen wir wertvolle Erfahrungen mit", erklärt Pichler. Kein Jahr gleiche dem anderen, es gebe immer Anpassungen und Neues zu berücksichtigen.
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