„Equal Care Day“
Wer hilft eigentlich den Pflegern und Helfern?

Am 1. März fand der "Equal Care Day“ statt. Das ist ein Aktionstag, der auf die mangelnde Wertschätzung von Fürsorgearbeit aufmerksam macht.  | Foto: Pixabay
3Bilder
  • Am 1. März fand der "Equal Care Day“ statt. Das ist ein Aktionstag, der auf die mangelnde Wertschätzung von Fürsorgearbeit aufmerksam macht.
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Christoph Schneeberger

Am 1. März fand der „Equal Care Day“ statt. Das ist ein Aktionstag, der auf die mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung von Fürsorgearbeit aufmerksam macht. Care-Arbeiten, das umfasst Tätigkeiten des Sorgens und Kümmerns, leisten viele Menschen, vor allem Angehörige von Personen mit psychischen oder körperlichen Erkrankungen, meist unentgeltlich.

BEZIRK LIEZEN. Häufig geraten gerade Menschen, die für ihre älteren Angehörigen neben den laufenden Alltagsaufgaben oft die wichtigste Bezugsperson sind, an ihre psychischen und physischen Grenzen. "Sich Hilfe zu holen, fällt oftmals schwer und ist immer wieder auch mit Scham oder Versagen verbunden", berichtet Carina Mayer, Einrichtungsleiterin von Sopha Liezen (Unterstützungsangebot des Psychosozialen Netzwerks). Besonders der Satz: „Ich schaffe das schon alleine“ ist von diesen Personen oft zu hören.

Tausende Menschen pflegen Angehörige tagtäglich und unentgeltlich. Aus diesem Grund wurde der „Equal Care Day“ ausgerufen. | Foto: Pixabay
  • Tausende Menschen pflegen Angehörige tagtäglich und unentgeltlich. Aus diesem Grund wurde der „Equal Care Day“ ausgerufen.
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Christoph Schneeberger

Besonders heikel wird es, wenn die zu betreuende Person an einer psychiatrischen Erkrankung (Depressionen, Angsterkrankungen, dementielle Entwicklungen etc.) leidet. "Für ältere betroffene Menschen sind psychosoziale Belastungen und psychische Erkrankungen häufig noch ein Tabuthema", weiß Mayer.
Aussagen wie „Ich bin ja nicht deppert“, "Was hätten wir früher gemacht“ oder "Da reißt man sich zusammen“ hören die Mitarbeiterinnen von Sopha immer wieder.

Keine Schwäche zeigen

Es falle vielen älteren Menschen nach wie vor sehr schwer, über Gefühle und Ängste zu reden, um zum Beispiel andere nicht zu belasten oder um keine „Schwäche“ zu zeigen. Fakt ist jedoch, dass psychische Ausnahmesituationen im Alter auch zu einer erhöhten Suizidgefährdung führen können.
"Risikofaktoren hierfür können soziale Isolation, Verlusterlebnisse wie der Tod einer nahestehenden Person, gesundheitliche Beeinträchtigungen, körperliche Erkrankungen oder finanzielle Probleme sein", erklärt Carina Mayer.

Das Team von Sopha Liezen: Theresa Sophie Rumpl (Klinische Psychologin), Simone Schoberegger (Sozialarbeiterin), Carina Mayer (Einrichtungsleitung) und Simone Rust (Sozialarbeiterin) | Foto: KK
  • Das Team von Sopha Liezen: Theresa Sophie Rumpl (Klinische Psychologin), Simone Schoberegger (Sozialarbeiterin), Carina Mayer (Einrichtungsleitung) und Simone Rust (Sozialarbeiterin)
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Christoph Schneeberger

Sopha (Sozialpsychiatrische Hilfe im Alter) ist ein Angebot für ältere Menschen ab 65 Jahren im Bezirk Liezen und für deren Angehörige. Das multiprofessionelle Team, bestehend aus einer Psychologin, zwei Sozialarbeiterinnen und einer Fachärztin für Psychiatrie, ist sich der Sorgen und Nöte von Betroffenen und deren Angehörigen bewusst. Sie unterstützen durch professionelle Hilfe psychosozial belastete, ältere Menschen und deren betreuende Angehörige.

Entlastung der pflegenden Personen

"Ziel ist es, durch das Angebot zur Erhaltung der seelischen Gesundheit beizutragen und sowohl betroffene ältere Menschen als auch deren pflegende und betreuende Angehörige zu entlasten", führt Einrichtungsleiterin Carina Mayer aus. Die Mitarbeiterinnen von Sopha koordinieren auch bei Bedarf zusätzlich benötigte Hilfsdienste.

Informationen, Auskunft, Terminvergabe und Kontakt
Beratungszentrum Liezen
Fronleichnamsweg 15,
8940 Liezen

Journaldienst: Montag bis Freitag, jeweils von 9 bis 16 Uhr
Telefon: 03612/26 322-10
E-Mail: journaldienst.li@psn.or.at
Web: www.psn.or.at

Das könnte dich auch interessieren:

Ein ambitioniertes Klimaprojekt stellt sich vor
Liezener Mc Donald's könnte zweiten Stock bekommen
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.