Das Forstamt sperrt zu

Bald bleiben die Gitter der Forstverwaltung in St. Gallen geschlossen. | Foto: Zniebacher
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Schwarze Wolken sind über der Forstverwaltung St. Gallen aufgezogen. Diese wird nämlich geschlossen.

Das Gebiet der steiermärkischen Landesforste umfasst eine Fläche von ca. 28.000 ha zwischen Admont, Hieflau und St. Gallen. Auf einem Teil davon – Buchsteinmassiv und Hochtorgruppe – wurde im Jahr 2002 der Nationalpark Gesäuse eingerichtet. Vom Gesamtbesitz der steiermärkischen Landesforste fallen rund 16.000 ha auf Wald und rund 12.000 ha auf Ödland (Felsen). Zwei Forstverwaltungen – St. Gallen und Admont, das zugleich Sitz der Direktion ist – teilten sich bisher die Verwaltung.

Nun trifft der Sparstift der Regierung auch diesen Landesbetrieb. Mit der Schließung der Forstverwaltung St. Gallen soll ein Beitrag zum Sparpaket geleistet werden.

Konkret bedeutet dies, dass keine Entlassungen bevorstehen, jedoch die Verwaltungseinheit in Admont konzentriert werden soll. Das sorgt für ein lachendes Auge – bei Forstdirektor Andreas Holzinger – und ein weinendes beim St. Gallener Bürgermeister Armin Forstner. Andreas Holzinger nimmt dazu Stellung: „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen, weil auch schon der Verkauf der Landesforste zur Diskussion stand. Es muss jedoch ein Zeichen des Sparwillens gesetzt und Verwaltungsstrukturen müssen vereinheitlicht werden. Die Finanzbuchhaltung, die Kostenrechnung, die Lohnabrechnung und auch der Holzverkauf sollen einheitlich in Admont abgewickelt werden“, sagt Holzinger. „Es werden keine Leute entlassen, Kanzleiförster Albrecht Fössleitner und die Sekretärin Ulla Dirninger werden künftig in Admont ihren Dienst versehen und pendeln müssen. Daher wird es in St. Gallen auch keinen Parteienverkehr mehr geben. Forstmeister Wolfgang Pichler wird weiterhin in der FV St. Gallen arbeiten und in dem Gebäude seine Wohnung behalten“, erklärt Holzinger.
Und weiter: „Kurzfristig wird es zu keinen spürbaren Einsparungen kommen, aber es hat symbolischen Charakter, dass auch die Landesforste ihren Beitrag zum Sparpaket leisten“, meint Andreas Holzinger.

Änderungen gibt es allerdings für die eingeforsteten Bauern, die vor Ort nun keinen Ansprechpartner mehr haben. Für ihre Anliegen müssen sie in Zukunft die Reise über die Buchau antreten, was von der steirisch-oberösterreichischen Landesgrenze eine Halbtagesreise bedeutet.

Welcher Schritt für St. Gallens Bürgermeister Armin Forstner der richtige wäre: „In St. Gallen liegen die eigentlichen Interessen, sprich auch der wirtschaftlich große Ertrag der Landesforste. Deshalb wäre es sinnvoller, die Kräfte in St. Gallen zu bündeln und Admont zu schließen. Die jetzige Sparversion ist eine deutliche Verschlechterung für die Bauern und Brennholzwerber, die keinen direkten Ansprechpartner vor Ort mehr haben“, so Forstner. Der auch nicht lockerlässt und weitere Gespräche mit Landesrat Johann Seitinger führen wird.

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