"Ein kurzfristiger Rückschlag"

- hochgeladen von Angelika Marianne Wohofsky
Elisabeth Hakel will mit Vorzugsstimmen ihr Mandat im
Nationalrat behalten.
Es gibt kein Fixmandat mehr - das war die Hiobsbotschaft für Nationalrätin Elisabeth Hakel. Bei der Wahlkreiskonferenz der obersteirischen SPÖ Anfang April verlor die Politikerin aus Liezen ihr Bundesmandat an den Murtaler Wolfgang Moitzi. Für den Bezirk bedeutet das, keinen eigenen Nationalrat ab Herbst nach der Nationalratswahl im Parlament in Wien zu haben.
Neue Wahlkreise
Die Basis für diese Entscheidung liegt in der neuen Aufteilung der Wahlkreise begründet. Die Mur- und Mürzfurche stellt jetzt mit dem Bezirk Liezen einen gemeinsamen Wahlkreis. Die Folge: der Verlust eines Nationalratsmandates von vier auf drei. "Wir haben zu spät damit gerechnet, dass sich drei Bezirke zusammenschließen werden", geben sich Hakel und der Bezirksobmann der SPÖ, Ewald Persch, über den Mandatsverlust enttäuscht.
Zweiter Anlauf
"Das ist ein kurzfristiger Rückschlag", nimmt Elisabeth Hakel zur Situation Stellung. Sie plant, mit einem Vorzugsstimmen-Wahlkampf im Herbst bei der Nationalratswahl anzutreten. Auch Persch befürwortet diese Entscheidung. Denn Hakel hatte 2008 als unbekannte Kandidatin den Sprung in den Nationalrat mit 2.000 Vorzugsstimmen schon damals geschafft. Jetzt rechnet sich die Bezirks-SPÖ gute Chancen aus, die 12.000 Vorzugsstimmen im Bezirk Liezen für das Nationalratsmandat zu bekommen. Hakel setzt dabei auf ihren Bekanntheitsgrad.
Sozialdemokratin
Persch und Hakel sind sich einig, dass der größte Bezirk Österreichs eine Abgeordnete im Parlament benötigt. Nur so könne man sich um Anliegen des Bezirkes wirklich kümmern. "Lisa hat hohe Anerkennung im Bund und im Bezirk. Es geht nicht um die Qualität ihrer Arbeit, die Wahlkreise haben diese Neuverteilung der Mandate bestimmt", sagt Persch.
Gerüchte um eine mögliche Kandidatur im Team Stronach entkräftet Hakel entschieden: "Ich bin Sozialdemokratin durch und durch und nie von Stronach gefragt worden". Auch eine zweite politische Karriere als Bürgermeisterin von Liezen kommentiert sie ablehnend. Sie sei bewusst nie in der Gemeindepolitik verankert gewesen. "Ich bin Bundespolitikerin, die Gemeindepolitik stand nie zur Diskussion. Wie sieht das aus? Erbfolge in Liezen", gibt sich die Politikerin und Tochter des Liezener Bürgermeisters, Rudolf Hakel, entschlossen.
Plan B
Klappt es mit den Vorzugsstimmen nicht, muss Elisabeth Hakel allerdings auf Jobsuche gehen, will aber in Wien bleiben. Sie betont, eine der wenigen Politiker zu sein, die über keinen Zweitjob verfügt. Trotzdem meint Elisabeth Hakel, über Kompetenzen zu verfügen, die im Wirtschaftsleben gefragt sind.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.