Auf Wallfahrt
Auf-brechen, Weg-gehen, Weit-blicken, Unterwegs-sein

- hochgeladen von Veronika Frank
Viele Wege führen nach Mariazell, einer beginnt beim Straßeggerwirt in der Breitenau und führt in drei Tagesetappen nach Mariazell.
Über die Herrenalm geht der Weg auf die Schanz, weiter zur Stanglalm und wieder bergab nach Mitterdorf im Mürztal. Glücklich, wer nach dieser ersten langen Wegstrecke über 30 Kilometer frisch geduscht erholsamen Schlaf findet!
Die große Schwüle am Morgen verheißt einen anstrengenden zweiten Tag, daher liegt der Ausgangspunkt beim Alpengasthof Scheikl. Wo im Winter auf den Schipisten talwärts runter gecarvt wird, geht’s aber nun steil bergauf. Die Hohe Veitsch lacht auf die Brunnalm und die schwitzende Wallfahrergruppe herab.
Dann wird’s leichter und bald schon wartet die Holzfigur des Schallerhansl, der Legende nach ursprünglich als Johann von Gott im 16.Jhdt. aus Portugal kommend auf die Pilgergruppe.
Wenn rotes, erzhältiges Gestein am Wegesrand zu sehen ist – ja dann ist es nicht mehr weit auf die Rotsohlalm.
Hier liegt die Heimat des Rotsohler-Krampus, ein nur in der Veitsch vorkommender Teufel. Entwarnung: Jetzt im Sommer findet man hier allerdings Vieh auf der Almweide rund um das Nikolaus - Marterl.
Blitzschnell ändert sich das Wetter, Nebel in Windbegleitung fällt ein und ein kurzer Regenguss bringt Abkühlung. Gleich darauf scheint wieder die Sonne, frisch gewaschen leuchtet das Grün der Wiesen und Wälder. Noch liegen rund 2,5 Stunden Gehzeit vor dem
zweiten Etappenziel Niederalpl.
Gut gestärkt und frohen Mutes beginnt am Morgen des dritten Tages der kurze Aufstieg zur Wetterin, bevor es durch den Lieglergraben nach Fallenstein geht.
Entlang eines schönen Waldweges erreicht man Gusswerk, der letzte Anstieg „bei den Kanonenkugeln“ ist geschafft und über den Panoramaweg (inklusive Bad in der Salza) ist das Ziel, die Basilika Mariazell erreicht.
Gebet eines Pilgerschuhes
Ich bin ganz schön mitgenommen.
Über Stock und Stein bin ich gegangen, bergauf und bergab.
Manchmal schien das Ziel unerreichbar, aufgeben wollte ich auch schon einmal,
aber irgendwie ging es dann doch weiter.
Nur nicht stehenbleiben, dachte ich mir.
Und dann bin ich tatsächlich angekommen.
endlich am Ziel. Groß war die Freude.
Ja - es ist schön anzukommen - beim Wandern - wie im Leben!
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