Christian Stangl
Neue Route auf 6.110 Meter hohen Anden-Gipfel entdeckt

Foto vom Gipfel: Während die argentinischen Fußballer den Sieg bei der Winter-WM holten, erlebte Christian Stangl mit der Erstbesteigung einer neuen Route auf die Alma Negra ein "Sommermärchen" in den Anden. | Foto: Stangl
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  • Foto vom Gipfel: Während die argentinischen Fußballer den Sieg bei der Winter-WM holten, erlebte Christian Stangl mit der Erstbesteigung einer neuen Route auf die Alma Negra ein "Sommermärchen" in den Anden.
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Der Admonter Extrem-Bergsteiger Christian Stangl bestieg den Sechstausender „Alma Negra“ („Schwarze Seele“) auf einer gänzlich neuen Route. Zwölf Tage lang war er allein am Berg unterwegs, um sein Projekt zu verwirklichen.

ARGENTINIEN/ADMONT. Sie lag 88 Jahre lang im Dornröschenschlaf, nun wurde die Alma Negra in Argentinien wieder bestiegen: Der 6.110 Meter hohe Gipfel in den Anden ist nach seiner Erstbesteigung im Jahr 1934 durch ein sechsköpfiges Team aus Polen in Vergessenheit geraten.
Selbst auf der „polnischen Route“ – nach den Erstbesteigern benannte Tour – erklommen nur wenige den Berg. Auf der gegenüberliegenden Seite schaffte ein Steirer eine Erstbegehung.

So sieht die neue Route auf die Alma Negra, die "schwarze Seele", von Christian Stangl aus. | Foto: Stangl
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Christian Stangl aus Admont, der zuvor schon dreimal in diesem Gebiet unterwegs war und zwei Erstbegehungen für sich verbuchen konnte, wandte sich nun gezielt der entlegenen Südseite der Alma Negra zu. Zusammen mit zwei Gauchos aus der Region wurde ein "reitbarer" Weg zu dieser unbekannten Seite des Berges erkundet.

Abenteuerliche Anreise

Vor dem 4.430 Meter hohen „Espinacito-Pass" war für die vier Pferde Schluss. "Im tiefen Schnee gab es für sie kein Vorwärtskommen mehr. Ab hier wurde die Ausrüstung inklusive Essen auf den Schultern über den Pass ins nächste Tal getragen", sagt Stangl und blickt auf die abenteuerliche "Anreise" zum Berg zurück. Nach eineinhalb Marschtagen stand der Admonter unter der mächtigen, 1.400 Meter hohen Ostwand des Berges.

Jeder Schritt ein Geheimnis

"Neuland zu betreten geht immer einher mit einer Mischung aus Emotionen, Neugierde, Wachsamkeit und Angst. Wird mich mein eingeschlagener Weg zum Gipfel führen?", fragt sich der Extrem-Bergsteiger aus dem Gesäuse.
Christian Stangl ist nach wie vor weltweit der einzige Mensch, dem es gelungen ist, die drei höchsten Gipfel aller sieben Kontinente erfolgreich zu besteigen. Er gibt zu: "Ein gesundes Maß an Angst ist dabei, denn es liegt immer in meiner alleinigen Verantwortung, gesund und wohlbehalten aus diesem lebensfeindlichen Terrain zurückzukehren."

Rückkehr nach zwölf Tagen: Christian Stangl erlebte in Argentinien eine abenteuerliche Erstbesteigung. | Foto: Stangl
  • Rückkehr nach zwölf Tagen: Christian Stangl erlebte in Argentinien eine abenteuerliche Erstbesteigung.
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Stangls Plan, direkt über den Südgipfel zum Hauptgipfel der Alma Negra zu klettern, scheiterte an einer senkrechten Felsstufe – zu viel Risiko. Ein weitläufiger, kräfteraubender Umweg inklusive Abstieg und Gegenanstieg führte schlussendlich nach elf Stunden zum Gipfelerfolg.
Vier lange Marschtage später kam Stangl an einer kleinen Vega (kleine, grüne Oase mit Wasser) an. Tags darauf holten ihn dort seine argentinischen Gaucho-Freunde wieder ab.

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