Wirtschaft im Bezirk
Egon Hierzegger über die derzeitige Entwicklung
Egon Hierzegger, der Obmann der Wirtschaftskammer Liezen, beurteilt die wirtschaftliche Situation im Bezirk Liezen derzeit „sehr unterschiedlich auch innerhalb gleicher Branchen“.
LIEZEN. Die Wintersaison habe sich, so Hierzegger, besser entwickelt als von vielen erwartet und prognostiziert. Aber: „Natürlich gab es durch die geringe Schneelage nicht nur Gewinnerinnen und Gewinner“, weiß der Tauplitzer. Schwierigkeiten traten durch „Einbrüche von Aufträgen durch Überproduktion, Auftragsrückgänge bei einigen industriellen Großbetrieben, die Lieferkettensituation, veränderte Rahmenbedingungen, beispielsweise beim Hausbau für Private“, auf.
Großauftrag für MFL
Anderseits konnte zum Beispiel die Maschinenfabrik Liezen einen Großauftrag an Land ziehen, nennt der Wirtschaftskammerobmann ein positives Beispiel. Als Chancen ortet er „Digitalisierung und Automatisierung“, damit könne man bei uns „dort arbeiten, wo andere urlauben“.
Dem stehen Risiken wie der „Mangel an Arbeitskräften und die Folgen daraus“ gegenüber. Hierzegger warnt deutlich: „ Durch die dadurch bedingte Verringerung der erzielbaren Wortschöpfung riskieren wir einen Wohlstandsverlust.“
Gegensteuern ist schwierig. Der Personalmangel ist überall spürbar und bedroht auch im Bezirk eine prosperierende Wirtschaftsentwicklung. „Die demographische Entwicklung im Inland, sogar in den meisten europäischen Staaten, ist rückläufig“, weiß Egon Hierzegger. Im Inland brauche man „steuerliche Anreize zur Vollbeschäftigung, aber auch für jene, die mehr leisten wollen. Arbeit soll sich lohnen.“
Qualifizierter Zuzug
Dazu komme die Notwendigkeit der Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen. Allerdings: „Maßnahmen nur im Inland werden nicht ausreichen und so wird ein qualifizierter Zuzug notwendig sein, um die rückläufige demographische Entwicklung auszugleichen.“
Stellen die hohen Energiekosten immer noch eine massive Belastung für die regionalen Wirtschaftstreibenden dar oder schlagen die niedrigeren Großhandelspreise bereits durch? Die Situation habe sich, so der Wirtschaftskammerobmann, entschärft, „aber immer abhängig davon, welche Lieferverträge abgeschlossen wurden“.
Positiver Aufwärtstrend
Egon Hierzegger ist selbst Sportartikelhändler und betreibt eine Skischule. Nach Corona litt die Branche unter unterbrochenen Lieferketten und Lieferengpässen.
Hier ist eine gewisse Entspannung eingetreten. „Bei den Ordertagen für die nächste Wintersaison 2023/2024 war die Stimmung bezüglich der Verfügbarkeit aller Artikel sehr zuversichtlich“, erzählt der Obmann der Wirtschaftskammer im Bezirk Liezen.
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