Krampus und andere Gestalten ...

Bereits im Oktober beginnen die Krampusausstellungen, wobei wieder die neuesten Trends von Masken, Kostümen, sowie das dazugehörige Beiwerk der Öffentlichkeit vorgestellt wird.
Natürlich kann man all diese Herrlichkeiten für krampusbegeistertes Publikum auch käuflich erwerben oder auch tauschen. Man will ja öfters auch mal was Neues, koste es was wolle! Im November sind dann schon die ersten Krampusumzüge und Maskenläufe plakatiert und angekündigt, wobei es natürlich schon ziemlich heiß hergeht. Keinesfalls dürfen hierbei auch leichtgeschürzte, frivole Krampusfräuleins fehlen. Auch die himmlischen Begleiterinnen des Hl. Nikolaus, als Engel herausgeputzt, sind unverzichtbar, was an diesen allerdings so engelhaft sein soll, ob ihres freizügigen Kostüms, bleibt mir ewig schleierhaft.
Wenn zu guter Letzt der Dezember naht, überschlagen sich ohnehin die Ereignisse. Dann werden Krampusspiele angekündigt, die sich bloß als ein Tanz um das bengalische Feuer zeigen, selbstverständlich untermalt mit wahrhaft höllischem Hardrockkonservenlärm, Peitschengeknall und Glocken- sowie Schellengeschepper, wobei natürlich auch Pyrotechnik vom Feinsten nicht fehlen darf, zurück bleibt davon wirklich ein höllischer Gestank und vernebelte, verpestete Luft. Ja klar, das ist ein Spiel, wir wollen ja Spaß, bisweilen alkoholgetränkt auf beiden Seiten ohne Ende, ohne jegliches Hinterfragen über den wahren Sinn des Brauchtums!
Daß es mitunter bei diesen Läufen hart und schmerzhaft zur Sache geht, ist ja längst bekannt, hier werden versteckte, unkontrollierte Aggressionen frei, die einmal so richtig feig und anonym hinter der Maske ausgelebt werden können, derartiges muß unbedingt geahndet und bestraft werden. Ebenso unverständlich ist die Tatsache, daß manche furchterregende, blutverschmierte Krampusse auf Kuschelkurs mit Kindern gehen, dies ist völlig überflüssig, wir hatten seinerzeit noch Respekt und ohne übertriebenes Gutgetue trugen wir auch keinen traumatischen Schaden davon. Man soll hier die Kirche im Dorf lassen und nicht so tun, als wäre der Krampus ein Kuscheltier, was bei diesen Horrorfratzen ohnehin unglaubwürdig ist. Nikolaus und Krampus verkörpern von jeher den Unterschied von Gut und Böse und bei dieser Botschaft hat es auch zu bleiben! Also werden auch die Kinder von heute das bißchen Furcht und Abstand angesichts der Gewaltbilder - und videos auf allzu griffbereiten ihrem Handy ganz sicher überleben. Man sollte lieber darauf schauen, was im Netz und dergleichen an Brutalität unterwegs ist, als altes Brauchtum zu kritisieren!
Lob und Anerkennung gebührt jenen Brauchtumsgruppen, die sich auf alte Werte besinnen, sich zu benehmen wissen und was erfreulich ist, wieder zu althergebrachten Masken zurückgreifen!

Fr. A.

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