1918 – Hunger und Not in Österreich

Auf der Hauptstraße direkt vor dem heutigen Rathaus, fand nach dem Ersten Weltkrieg ein großes Kriegs-Heimkehrer-Fest statt. | Foto: Stadtarchiv Liezen
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  • Auf der Hauptstraße direkt vor dem heutigen Rathaus, fand nach dem Ersten Weltkrieg ein großes Kriegs-Heimkehrer-Fest statt.
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  • hochgeladen von Roland Schweiger

Das Ende der Habsburg-Herrschaft im Jahre 1918 veränderte Österreich von Grund auf. Der Erste Weltkrieg wütete auch in unserem Bezirk und die damals noch nicht zur Stadt erhobene Gemeinde Liezen erlebte dramatische Ereignisse. Allerdings – die Einführung der neuen Republik war bei den Gemeinderatssitzungen der Liezener im Jahre 1918 kein Thema.
Gerlinde Polzer vom Stadtarchiv Liezen informiert aus den Protokollen: "Es ist nichts darüber zu finden. Das Thema Republik wurde in keinen Gemeinderatssitzungen direkt besprochen." Sehr wohl waren aber die Ausweiskarten für Brot und Mehl wichtig. Lebensmittelmarken, womit sich die Menschen damals ihre Nahrung, sehr bescheiden portioniert, bei den Ausgabestellen holen konnten. Eine schwierige Zeit, über die die Liezenerin Margarethe Aigner damals Aufzeichnungen führte. "Dank dieser Unterlagen, die uns dankenswerterweise von der Familie zur Verfügung gestellt wurden, hat man eine konkrete Vorstellung, wie es damals war", so Gerlinde Polzer. So schrieb Margarethe Aigner am 19. Oktober 1918 folgende Zeilen: "Der Verkauf von Fleisch, roh oder zubereitet (gekocht, gebraten, geselcht oder dergleichen), sowie die Verabreichung von Fleisch und Speisen, die ganz oder teilweise aus Fleisch bestehen, ist am Montag, Mittwoch und Freitag verboten. An diesen Tagen dürfen auch in privaten Haushaltungen diese nicht zubereitet oder genossen werden."

Auf der Hauptstraße direkt vor dem heutigen Rathaus, fand nach dem Ersten Weltkrieg ein großes Kriegs-Heimkehrer-Fest statt. | Foto: Stadtarchiv Liezen
Kein Parkplatzproblem gab es 1918 in Liezen. Aber Lebensmittel waren kaum vorhanden und viele Menschen hungerten. | Foto: Stadtarchiv Liezen
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