Der Jakobsweg als Entscheidungshilfe

Für Alois Guggi ist es ein großes Ziel, einmal zu Fuß von Gröbming nach Santiago de Compostela zu wandern.
  • Für Alois Guggi ist es ein großes Ziel, einmal zu Fuß von Gröbming nach Santiago de Compostela zu wandern.
  • hochgeladen von Christoph Schneeberger

Für die Serie "Bürgermeister privat" haben wir uns diesmal mit dem Gröbminger Ortschef Alois Guggi getroffen. Im Gespräch erzählt er über seine Anfänge in der Politik und was seiner Meinung nach der Grund ist, warum Gröbming die Gemeinde mit dem größten Zuzug im Ennstal ist.

Wann haben Sie das erste Mal zu sich gesagt, das Amt des Bürgermeisters würde mich reizen?
Alois Guggi: Zwischen 20 und 23. Die beiden Bürgermeister Alois Mandl und Alois Pircher haben mich fasziniert. Ich war als Versicherungsangestellter im Bezirk unterwegs, davor war ich für eine Bank im Vertrieb tätig. Das wär sich damals nur schwer ausgegangen. Mit 50 bin ich dann in die Politik eingetreten, im Jahr 2000 saß ich erstmals im Gemeinderat. Zuerst war die SPÖ noch in der Opposition, da kannst du wenig bewirken. 2005 bin ich zum ersten Mal als Spitzenkandidat angetreten und nun eben seit fast zehn Jahren Bürgermeister.

Was war das wichtigste Projekt in Ihrer Amtszeit?
Dass die Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft nach Gröbming gekommen ist. Arbeitsplätze wurden geschaffen und Bildung gewährleistet. Das sind auch die beiden wichtigsten Faktoren in einer Gemeinde.

Gröbming ist eine Zuzugsgemeinde. Was ist das Erfolgsrezept dafür?
Für Kinder und Jugendliche wird alles gemacht. Unser Kindergarten hat zum Beispiel 51 Wochen geöffnet und das von 7 bis 17 Uhr. Kinderbetreuung wird immer wichtiger, das ist sicher ein Grund, warum viele Familien zu uns kommen. Neben leistbarem Wohnen stimmen auch die wirtschaftlichen Strukturen - man bekommt ja fast alles.

Was war Ihr Berufswunsch als Kind?
Koch. Ich habe dann aber Drogist gelernt - das ist jetzt genau 50 Jahre her.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Ich bin gerne in den Bergen unterwegs und lese gerne. Außerdem bin ich in den letzten Jahren 2.400 Kilometer durch Spanien und Portugal gewandert. Vor wichtigen Entscheidungen bin ich immer am Jakobsweg gewesen, insgesamt schon fünf Mal. Dort hast du viel Zeit zum Nachdenken, die Gedanken dazu habe ich alle in ein kleines Büchlein geschrieben. Einmal möchte ich von Gröbming bis nach Santiago de Compostela gehen, das ist sicher noch ein Ziel von mir.

Sind Sie ein spontaner Typ oder planen Sie alles ganz genau?
Ich mache mir immer einen Jahres-, Monats- und Wochenplan. Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit. So komme ich zum Beispiel auch auf 1.200 Minuten Sport im Monat, das sind 40 Minuten am Tag.

Was ist Ihnen besonders wichtig?
Gesundheit ist das Wichtigste im Leben. Wenn es in der Familie gut läuft, ist das ein großer Rückhalt. Drei Enkel sind ein wunderschöner Lebenssinn. Beispielsweise bin ich mit neun Jahren das erste Mal am Kamm gestanden, letztes Jahr ist auch mein neunjähriger Enkel das erste Mal gemeinsam mit mir am Kamm gewesen. Wichtig ist mir auch, dass meine drei Kinder beruflich voll im Leben stehen.

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