Arbeiterkammer testet
Unappetitliche Anaylsen: Darmbakterien im Kebab
Klein geschnittenes Fleisch, Salat, Tomaten, Zwiebeln mit viel Soße im knusprigen Fladenbrot – der klassische Döner Kebab, lässt vielen das Wasser im Munde zusammenlaufen. Die Ergebnisse des aktuellen Kebab-Tests der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) könnten aber so manch einem den Appetit verderben.
LINZ. Zum einen hagelte es Kritik bei der sensorischen Qualität, zum anderen lieferte die Untersuchung auf Enterobakterien in sechs Fällen Hinweise auf ungenügende Hygiene oder unsaubere Rohware. Analysiert wurden die zehn zufällig ausgewählten Kebabs im Labor der Belan Ziviltechniker-GmbH, wo sie unmittelbar nach Probeneingang mikrobiologisch und sensorisch untersucht wurden. Die Beurteilung durch die Expertinnen und Experten erfolgte nach dem Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz sowie der berechtigten Verbrauchererwartung.
Hälfte der Proben fiel negativ auf
Herzhafter Fleischgeschmack gepaart mit frischer Soße und knackigem Gemüse – das erwarten sich Konsumentinnen und Konsumenten von einem guten Kebab. Das Fazit der Verkostung fiel weniger appetitlich aus: Eine der zehn Proben wurde beim Sensoriktest von den Fachleuten als mangelhaft bewertet. Beanstandungsgründe waren ein "alter" Geruch und Geschmack der Sauce sowie eine weiche Konsistenz der Tomate. Bei vier Proben lagen schwere sensorische Mängel vor: Es wurden Geruch und Geschmack des Fleisches bemängelt, die Soße als "alt" und der Geschmack beziehungsweise die Konsistenz des verwendeten Gemüses kritisiert. Drei dieser Proben wiesen zudem noch Richtwertüberschreitungen bei Hefen oder Schimmel auf.
Hygienepraxis entspricht nicht der Erwartung
In der Mehrzahl der untersuchten Proben wurden teils beträchtliche Mengen an Enterobakterien nachgewiesen. Diese sind in unserer Umwelt weit verbreitet und auch Bestandteil der normalen Darmflora. Für Lebensmittel gelten Enterobakterien als allgemeine Hygieneindikatorkeime. In Anbetracht der Mengen, die sich in so manchem Kebab tummelten, ist bei mehr als der Hälfte der Proben entweder von einer ungenügenden Hygienepraxis bei der Zubereitung oder von einer Kontamination der verwendeten Rohstoffe auszugehen, berichtet die AK OÖ.
Worauf beim Kauf achten?
Das Lokal sollte einen sauberen Gesamteindruck aufweisen. Dieser kann eventuell bereits Indizien über die Hygiene in der Küche liefern. Auch ein Blick auf die einzelnen Zutaten kann sich lohnen. Die Fleischstücke sollten gut durchgebraten und heiß sein, das Gemüse beziehungsweise der Salat in der Theke gekühlt aufbewahrt werden. Wirkt das Gemüse bereits matschig oder weist braune Stellen auf, könnte das auf mangelnde Frische hinweisen.
Die gesamten Testergebnisse finden Sie auf ooe.konsumentenschutz.at
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