"Windindustrieanlagen"
Vortragsabend in Tamsweg wirbelte Gegenwind auf
"Wir sind Salzburg" – eine Gruppierung, die auf politischer Ebene im Landtag versucht Fuß zu fassen – lud Interessierte zum Vortrag "Keine Windräder in der inneralpinen Bergwelt" in den Gambswirt in Tamsweg ein. Gastreferent war Herbert Jungwirth vom Alpenverein, der in seinen Ausführungen eine sehr kritische Haltung zu "Windindustrieanlagen" in der heimischen Bergwelt bezog. Er ist vielmehr für das Energie-Einsparen als Lösungsansatz betreffend den großen Energie-Hunger auf dieser Welt. „Welchen Beitrag wirst du für die Energiewende einbringen?“, stellte Herbert Jungwirth daher die Frage an jede und jeden einzelnen gerichtet, in den Raum.
TAMSWEG. Im Wissen, dass am 23. April 2023 in Salzburg eine neuer Landtag gewählt wird, bat Herbert Jungwirth kurz vor der Publikumsdiskussion, am Abend des 6. Februar, als er – Jungwirth – im Gambswirt in Tamsweg einen Gastvortag zum Thema „Unsere Alpen im Spannungsfeld der Energiewende!“ hielt um "bitte keinen Wahlkampf".
„Wir sind Salzburg“ warb um Unterstützung
Ganz ohne Wahlkampf, wenn auch sehr dezent, kam der Abend dann aber doch nicht aus, denn eingeladen zu dieser Vortragsveranstaltung mit dem Titel "Keine Windräder in der inneralpinen Bergwelt" hatte die Gruppierung beziehungsweise Bewegung namens „Wir sind Salzburg“, die sich erst Ende 2022 gegründet hat und zunächst noch am Sammeln von Unterstützungserklärungen war, von denen man im Lungau eigenen Angaben nach 80 brauche, damit man bei der Landtagswahl antreten darf. Und so nutzte man auch diesen 6. Februar im Bezirk dafür beziehungsweise warb um die Gunst der etwa drei Dutzend zur Informationsveranstaltung Gekommenen, von denen ein Teil wohl wegen der „Wir sind Salzburg“-Bewegung erschienen waren, ein Teil sich vermutlich aber für die Windkraftanlagen-Debatte, die im Bezirk Tamsweg und seiner näheren Umgebung in den letzten Jahren immer wieder aufgepoppt ist und der Region permanent im Nacken sitzt, interessierte.
Mit der Prämisse "Es ist unsere Pflicht, dafür Sorge zu tragen, den Ausverkauf unserer Heimat zu stoppen, die vorhandenen Ressourcen zu schützen und diese für unsere nachfolgenden Generationen zu erhalten. Wir müssen umdenken und mit dem was wir haben sorgsam umgehen und haushalten", hatte "Wir sind Salzburg" jedenfalls zu diesem Informationsabend nach Tamsweg eingeladen.
Monetäres versus Immaterielles
Herbert Jungwirth – ein Oberösterreicher – ist Mitglied des Alpenvereins und argumentierte im Vortrag gegen Energieerzeugung durch "Windindustrieanlagen", wie er sie bezeichnet, in den Alpen. In seinem Vortrag nannte er einige Argumente, die seiner Ansicht nach gegen Windräder in den heimischen Bergen sprechen – wie etwa mögliche Gefahrenquellen für Zugvögel; und er äußerte auch diverse andere Überlegungen zum Thema. Investoren und Alpenverein hätten beispielsweise nicht die selben Motivation. Würden Investoren überwiegend monetäre Gründe haben, so seien es für den Alpenverein vor allem immaterielle Werte, wie etwa das Naturerlebnis sowie das „Herzblut“ für die Natur, die zählten.
Jungwirth bat, für etwaige Diskussionen, die man zum Thema vielleicht ja einmal führen könnte – sei es innerhalb der Familie, am Stammtisch oder auch beim Vereinsabend – zu bedenken, dass es nicht unbedingt um ein „Ja“ oder ein „Nein“ zur Windkraft gehen würde, sondern vielmehr um die Frage, „welchen Beitrag wirst du für die Energiewende einbringen?“. Für Jungwirth schien dies ein springender und bedeutsamer Punkt zu sein; denn "Einsparen, einsparen, einsparen" gab er mehrmals als Motto aus: einsparen in den individuellen Möglichkeiten, aber auch einsparen als Gesellschaft – konkret: Energie einsparen, um genau zu sein.
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