Europaweit tätiger Betrieb
Der Lungau als idealer Wirtschaftsstandort

Herbert Schilcher (Geschäftsführer von Iso-Span-Baustoffwerk Ges.mbH) findet den Lungau als Wirtschaftsstandort ideal. | Foto: Iso Span
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Herbert Schilcher (Geschäftsführer von Iso-Span-Baustoffwerk Ges.mbH erzählte den BezirksBlättern, warum für ihn der Lungau ein idealer Wirtschaftsstandort ist. Das Unternehmen ist in 17 europäischen Ländern tätig – das birgt gewisse Herausforderungen. Momentan ein Dorn im Auge ist laut Herbert Schilcher für viele Unternehmen die Baustelle auf der A10.

RAMINGSTEIN. Exklusiv für die Schwerpunktausgabe "Mein Österreich" konnten die BezirksBlätter den Lungauer Unternehmer Herbert Schilcher, Geschäftsführer von Iso-Span-Baustoffwerk Ges.mbH für ein Gespräch gewinnen. Er hat Einblicke in seinen Arbeitsalltag gegeben und verraten, wie es für ein Unternehmen aus dem Lungau ist, europaweit tätig zu sein.
 

Das Unternehmen Iso-Span in Ramingstein gibt es seit 1960. | Foto: Iso Span
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"Lungau ist als Wirtschaftsstandort ideal"

Auf die Frage, was für Herbert Schilcher den Wirtschaftsstandort Lungau ausmacht, antwortete der Lungauer folgendermaßen: "Für ein europaweit tätiges Unternehmen halte ich den Produktionsstandort im Lungau – bis zur wichtigsten Verkehrsverbindung A10 sind es lediglich nur ungefähr 20 Kilometer – für ideal (sieht man von der momentanen chaotischen Situation auf der A10 ab). Am Lungau schätze ich vor allem seine Kleinstrukturiertheit – soll heißen, dass man hier die wichtigsten Entscheidungsträger persönlich kennt. Diese Tatsache vereinfacht die betriebliche Arbeit oft sehr. Der Bezirk hat noch einen weiteren Vorteil zu bieten auf den ich nicht verzichten möchte, es gibt zahlreiche kleine aber sehr innovative und leistungsfähige Unternehmen, mit denen man gut zusammenarbeiten kann und auch die Regionalität fördern kann.

Die Verbundenheit zu Betrieb und Mitarbeiter überwog

Trotz allem hat er in all seinen Berufsjahren auch das ein oder andere Mal daran gedacht, den Lungau zu verlassen und sich woanders beruflichen Herausforderungen zu stellen – attraktive Angebote gab es laut Herbert Schilcher einige. Zu einem tatsächlichen Wechsel kam es jedoch nie, da die Verbundenheit zum Betrieb sowie zu den Mitarbeitern, aber auch zur Heimatgemeinde (soziale Kontakte und die Möglichkeit im Ort mitgestalten zu können) immer stärker waren, als der Wunsch nach Veränderung, so der Geschäftsführer von Iso-Span-Baustoffwerk Ges.mbH. Mittlerweile arbeitet Herbert Schilcher bereits das 45. Jahr bei Iso-Span (1979-1982 Industriekaufmannlehre, 1982-1990 Industriekaufmann/kaufmännisch/technischer Angestellter im Innen- und Außendienst, 1990 bis 1995 Betriebsleiter, 1995 bis 2000 Prokurist, seit 2000 alleiniger Geschäftsführer). 

"Die Rahmenbedingungen für Unternehmen sind momentan schwierig"

Die momentane Situation für die Baubranche in Österreich ist derzeit keine leichte – Herbert Schilcher findet dafür klare Worte: "Die Rahmenbedingungen sind momentan nicht sehr günstig. Insgesamt ist das wirtschaftliche Umfeld im privaten aber auch gewerblichen Bereich sehr schwierig geworden. Die steigenden Zinsen bereiten privaten Personen als auch Unternehmen große Probleme und sind eine absolute Investitionsbremse. Dazu kommen die immer noch sehr hohen Kosten im Rohstoff- und Energiebereich. Auch die Personalsituation ist nach wie vor ein sehr herausforderndes Thema. Und die Diskussionen über eine 30 Stundenwoche halte ich für entbehrlich und trägt nicht zur Problemlösung am Arbeitsmarkt bei."

2022 wird in die Firmengeschichte eingehen

Er ergänzt: "Von Gesprächen mit Kollegen weiß ich, dass es dramatische Umsatzrückgänge gibt – diese liegen durchaus zwischen 35 und 50 Prozent – daher waren manche Unternehmen gezwungen, die Produktionen herunterzufahren oder überhaupt abzustellen. Daher bin sehr froh, dass es uns gelingt, den erfolgreich eingeschlagenen Weg – 2022 war das erfolgreichste Jahr in der Iso-Span Firmengeschichte – weitestgehend, ohne große Rückgänge, fortsetzen zu können. Dies ist vor allem auf unsere 'breite Aufstellung' (Lieferung in 17 Länder) zurückzuführen."

Der Holzbetonmantelstein bindet mehr CO2 als herkömmliche Betonsteine. | Foto: Iso Span
  • Der Holzbetonmantelstein bindet mehr CO2 als herkömmliche Betonsteine.
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"Die Baustelle auf der A10 belastet die Unternehmen"

Der Visionär spricht aber noch ein weiteres Thema an, das für viele Unternehmen, vor allem in den Bezirksgauen zu einer zusätzlichen Belastung geworden ist – die Baustellensituation auf der Tauernautobahn (A10). "Diese Baustelle schafft riesige Probleme und wirtschaftliche Nachteile für die Unternehmen in den Bezirksgauen. Nicht nur die zusätzlichen Kosten für die Transporte, sondern eine äußerst schwierige Planbarkeit von Terminen bereitet enorme Hindernisse", betont Herbert Schilcher.

Kundennähe ist das A und O

Iso-Span-Baustoffwerk Ges.mbH ist zurzeit in 17 europäischen Ländern tätig. – von Bosnien bis Litauen und von Frankreich bis Rumänien exportiert das Unternehmen die in Ramingstein erzeugten Iso-Span-Holzbetonsteine. "Es ist sicherlich nicht einfach und es gibt tagtäglich neue Herausforderungen. Regionale bauphysikalische und technische Anforderungen, Sprachbarrieren, unterschiedliche Mentalität, wirtschaftliche Absicherung und vieles mehr zählt dazu. Es ist wichtig sich diesen Themen zu stellen, die richtigen Partner zu suchen und man muss entsprechende Strukturen und Netzwerke im jeweiligen Zielland schaffen. Die Kundennähe ist besonders wichtig. Und damit meine ich besonders den persönlichen Kontakt, auch wenn das sehr aufwendig ist. Aber das Wichtigste ist ein gutes wirtschaftliches und nachhaltiges Produkt anzubieten - die Qualität des Produktes und der Abwicklung ist letztendlich sehr entscheidend, meint Schilcher.

Geschäftspartner lernen den Lungau kennen

Es sei aber laut Herbert Schilcher extrem wichtig, so gut wie möglich transparent zu bleiben. Aus diesem Grund lädt das Unternehmen viele ihrer Kunden zu mehrtägigen Exkursionen in den Lungau ein, um ihnen den Produktionsablauf, die Produkte sowie auch die handelnden Personen/Mitarbeiter und ganz nebenbei wird den Besuchern die Schönheit des Lungaus näher gebracht.

Bist du auch im Alltag von der Baustelle auf der A10 betroffen?

"Nachhaltigkeit muss nicht zwingend teuer sein"

Das Unternehmen setzt bei seinen Produkten sehr auf Nachhaltigkeit – in vielen Bereichen bedeutet das, dass die Ware für den Kunden entsprechend teuerer ist, als ein herkömmliches Produkt. Herbert Schilcher sieht das ein wenig anders: "Nachhaltigkeit muss nicht unbedingt kostenintensiv sein. Das Klima gerät immer mehr aus den Fugen, der CO2 -Ausstoß ist nach wie vor wesentlich zu hoch. Es sollte eigentlich für jeden selbstverständlich und auch verpflichtend sein, bei der Schaffung von Wohnraum auf Nachhaltigkeit und Ökologie zu achten. Wir tragen mit unserem Wandbaustoff mit integrierter ökologischer Holzfaser-Dämmung wesentlich zum Energieverbrauch bei. Man denkt zwar bei gut gedämmten Wänden in erster Linie immer an die Reduktion von Heizkosten, was ja auch richtig ist. Aber vor allem ist eine gute Isolation auch wichtig für den sommerlichen Hitzeschutz. Durch unsere ökologischen Dämmstoffe wird beides erreicht, also auch verhindert, dass die Hitze von außen nach innen dringt. Die Räume bleiben ohne zusätzliche Maßnahmen, also auch ohne zusätzlichen Energieverbrauch, angenehm kühl. Das hat Auswirkungen auf den Energieverbrauch, den Komfort und die Umweltbilanz von Häusern.
Darüber hinaus beeinflusst eine herkömmliche oder natürliche Dämmung den thermischen Komfort."

Holzbetonmantelsteine binden mehr CO2

Zur Verdeutlichung, wie nachhaltig die Produkte sind, gab Herbert Schilcher den BerzirksBlättern Einblicke, die Vieles relativieren und vor allem klarer machen, was die Produkte denn schlussendlich nachhaltiger macht. Laut einer wissenschaftlichen Untersuchung durch das Forschungszentrum Seibersdorf sei belegt, dass durch die Verwendung von Holzbetonmantelsteinen mehr CO2 gebunden, als bei der Produktion der Produkte freigesetzt wird. 

Nachhaltigkeit hat bereits eine lange Firmentradition

"Wir haben bereits vor 35 Jahren ein Recyclingsystem für Baustellenabschnitte eingeführt, das bedeutet, dass anfallende Abschnitte unseres Iso-Span Wandbaustoffes auf jeder Baustelle in Bigbags gesammelt und im Zuge der nächsten Anlieferung zurückgenommen werden, im Werk recycelt und dem Produkt wieder zugesetzt werden. Hohe Entsorgungskosten werden eingespart und Deponien entlastet. Wir verwenden schon seit vielen Jahren keine Paletten und Verpackungsfolien für unsere Produkte, es werden dadurch Kosten eingespart. Durch eine wissenschaftliche Untersuchung und zwischenzeitlich teilweise auch praktische Umsetzung ist belegt, dass Wände aus Iso-Span, wenn diese abgebrochen werden müssen, zu 100 Prozent recyclebar sind. Dadurch kann der daraus gewonnene Rohstoff, eigentlich Wertstoff, wieder verwertet werden", erklärt Herbert Schilcher gegenüber den BezirksBlättern.

"Die Photovoltaikanlage zahlt sich aus"

Des Weiteren wurde kürzlich eine PV-Anlage auf den Produktionshallen installiert, teilte Schilcher im Gespräch mit – somit würde das Unternehmen einen weiteren entscheidenden Beitrag zur Nachhaltigkeit tragen (im Besonderen bei der Verringerung des CO2-Ausstoßes). Darüberhinaus würde diese Investition (in Hinblick über einen längeren Zeitraum) bezahlt machen – zum einen ist das Unternehmen unabhängiger und zum anderen bringt es auch einen wirtschaftlichen Vorteil.

Die Klementikapelle ist Herbert Schilchers Lieblingsplatz

Am Ende des Gesprächs wollte Redakteurin Sarah Braun von dem Visionär und Weitdenker noch wissen, was denn sein ganz persönlicher Lieblingsplatz im Lungau sei. "Es ist einer von vielen schönen Plätzen im Lungau, dieser befindet sich aber in unmittelbarer Nähe meines Wohnortes – die Klementikapelle im Tschrötters (Ramingstein). Diese kann man sehr gut zu Fuß oder mit dem Bike erreichen.. Im Winter eignet sich dieser schöne Platz hervorragend für eine Schneeschuhwanderung", erzählt Herbert Schilcher begeistert.

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