Stadtmarketing vor Aus
Zweite Runde um mima Abschaffung
Bürgerliste LaB und SPÖ machen unterstützt von der FPÖ ernst: In der nächsten Gemeinderatssitzung soll über die Abschaffung des Stadtmarketings beraten werden.
MISTELBACH. Es sind drei Gründe, die aus der Sicht von Stadtrat Friedrich Brandstetter (LaB) und Vizebürgermeister Manfred Reiskopf (SPÖ) für die Abschaffung des Mistelbacher Stadtmarketing mima sprechen. Erstens steht der finanzielle Aufwand nicht im Verhältnis zum Output. Zweitens war die mima als Stadtmarketing konzipiert und nie als Veranstaltungsorganisator, wie ihn der zweite Inhaber der Agentur, der Wirtschaftsverein "wir mistelbach" definiert.
Und drittens beziehen sich die beiden auf den Geburtsfehler des Stadtmarketings: es ist für die zu bewältigen Aufgaben unterfinanziert. "Will man das gescheit machen, müsste es das doppelte Budget haben. Die mima hat zu wenig zum Leben, aber zu viel zum Sterben", resümiert Friedrich Brandstetter.
Reiskopf mahnt ein, dass die Stadt sich in erster Linie um die Kernkompetenzen zu kümmern hätte: "Wir müssen einen achtgruppigen Kindergarten um sechs Millionen bauen, weitere acht Millionen brauchen wir für den Hort und die Volksschule ist zu klein und gehört saniert."
Zukunftsvision
"Auch wir wollen, dass die Stadt lebt. Was aber von der Gründungsidee der mima bis heute herausgekommen ist, hat wenig miteinander zu tun. So ist der Wochenmarkt kein Vierjahreszeitenmarkt. Im Frühling bekommt man nicht mal Karotten" kritisiert Brandstetter. Er will zurück in die Zeit vor der Gründung der mima. Anleihen eines von Wirtschaftstreibende selbst getragenen Vermarktungskonzepts nimmt die LaB bei Leibnitz.
Für Kulturveranstaltungen wiederum sollte die Stadtgemeinde die Verantwortung übernehmen. "Das Stadtfest wird ja auch hervorragend von der Kulturabteilung der Stadt organisiert", sehen Brandstetter und Reiskopf die Kompetenz bereits im Haus angesiedelt.
Wertschöpfung
Für die Bürgermeisterpartei ÖVP, Grüne und Neos hat das Stadtmarketing nicht nur in der Vergangenheit wertvolle Beiträge zur Belebung der Wirtschaft und der Lebensqualität geleistet. Mit der Einführung der "vielwert.at" Gutscheinkarte konnten im vergangenen Jahr 406.500 Euro umgesetzt werden. Gerade diese unternehmerfreundliche Grundstimmung sei eine der Stärken der Stadt als Wirtschaftsstandort. Bürgermeister Erich Stubenvoll (ÖVP) und die Stadträte Martina Pürkl (Grüne) und Leo Holy (Neos) fassen zusammen: "Mistelbach braucht eine starke Wirtschaft und ein gestärktes Stadtmarketing. Somit braucht Mistelbach die mima."
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