Tipps für ein erfolgreiches Stillen

Tipps einer Hebamme, wie Sie immer reichlich
Muttermilch für Ihr Baby haben werden:

1. Frühes Anlegen von Geburt an
Es ist ideal, wenn Sie innerhalb der ersten Stunde nach der Geburt
noch im Kreißsaal anlegen können. Denn in dieser Zeit sind Such-
und Saugreflex besonders ausgeprägt und viele Babys sind in dieser
Zeit wach und aufmerksam. Ihr Baby wird in der Regel von selbst
nach der Brust suchen, ansaugen und seine ersten wertvollen
Tropfen Muttermilch trinken.
Sie dürfen Ihr Baby, so oft es danach verlangt, an die
Brust legen, und es solange trinken lassen, wie es möchte. Falls Ihr
Baby sehr schläfrig ist und sich nicht mindestens 8 bis 12 Mal in 24
Stunden von selbst meldet, wecken Sie es und bieten ihm die Brust
aktiv an. Nicht immer verläuft der Stillstart ideal. Auch mit einem späteren
Stillstart und entsprechender Unterstützung kann Ihr Baby lernen,
an der Brust zu trinken.

2. Die Nachfrage reguliert das Angebot
Die Natur hat vorgesehen, dass Sie immer genügend Milch für Ihr
Baby haben werden. Ihre Milchmenge passt sich dem Bedarf Ihres
Kindes nach dem Prinzip „Nachfrage und Angebot“ an.
Das bedeutet: Je mehr Ihr Baby effektiv an der Brust saugt,
umso mehr Milch wird auch gebildet. Trinkt Ihr Baby weniger Milch
an der Brust, geht die Milchmenge zurück. Wenn Sie Ihr Baby also
so oft anlegen, wie es möchte, und es so lange trinken lassen, wie es
das verlangt, wird immer wieder ausreichend Milch nachgebildet.
Wachstumsschübe:
Wächst Ihr Baby stark, so wird es von sich aus
öfter und mehr als gewohnt trinken wollen. Es ist vielleicht unruhig,
unzufrieden und verlangt ständig nach der Brust. Damit verhält
sich Ihr Baby genau richtig. Durch das häufige Trinken regt es die
Milchbildung vermehrt an. Nach einigen Tagen intensiven Stillens
wird Ihre Milchproduktion sich auf den neuen Bedarf Ihres Kindes
angepasst haben und die anstrengende Episode ist vorüber.

3. Häufig anlegen
Ihr Baby zeigt Ihnen deutlich, wann es Hunger hat. Es wird unruhig,
sucht und macht Saugbewegungen. Sie dürfen so oft anlegen, wie
Ihr Kind von sich aus verlangt – ein Mindestabstand ist weder nötig
noch sinnvoll. Es ist normal, dass ein Baby in den ersten Wochen
mindestens 8 bis 12 Mal in 24 Stunden tagsüber und nachts gestillt
werden möchte. Muttermilch ist sehr gut verdaulich, daher haben
viele Stillkinder eher kurze Stillabstände. Sie werden bemerken, dass
sich das Stillverhalten Ihres Babys mit der Zeit verändert. Solange Ihr
Baby gut zunimmt, sind alle individuellen und sich immer wieder
verändernden Stillabstände in Ordnung! Wenn Sie den Eindruck haben,
dass Ihr Baby sehr schläfrig ist und von sich aus wenige Hungerzeichen
zeigt, oder wenn Ihr Baby nicht ausreichend an Gewicht zunimmt,
wenden Sie sich an eine Hebamme.

4. Beide Seiten anbieten
Bieten Sie Ihrem Baby bei jeder Stillmahlzeit beide Brüste an. Stillen
Sie es an einer Seite, bis es zufrieden ist. Manche Babys wollen
nun direkt die zweite Seite trinken. Andere brauchen zunächst eine
Pause, in der sie aufstoßen oder gewickelt werden, lachen und
schauen wollen oder ein wenig dösen. Wenn Ihr Baby gut zunimmt
und bereits nach einer Brust satt und zufrieden ist, dann kann es
auch erst bei der nächsten Mahlzeit die zweite Seite trinken.

5. Künstliche Sauger vermeiden
Vermeiden Sie nach Möglichkeit in den ersten 8 Wochen künstliche
Sauger wie Schnuller und Flaschensauger (es sei denn, Ihr Baby
benötigt aus medizinischen Gründen zusätzliche Nahrung, die
nicht auf anderem Weg gefüttert werden kann). Künstliche Sauger
erfordern eine andere Trinktechnik als das Trinken an der Brust und
können daher manche Babys irritieren. Ihr voll gestilltes,
gesundes Baby benötigt normalerweise weder Tee noch Wasser zusätzlich
zur Muttermilch. Es benötigt auch nicht unbedingt einen Schnuller,
sondern kann sein Saugbedürfnis an der Brust stillen. Wenn Sie
einen Schnuller geben möchten, dann setzen Sie diesen gezielt zur
Beruhigung in Situationen ein, in denen Sie im Moment die Brust
nicht geben können.

6. Viel Kontakt haben
Ihre Milchbildung wird hormonell reguliert. Durch das Saugen des
Babys an Ihrer Brust wird ein Hormon ausgeschüttet, das den so
genannten Milchspendereflex auslöst. Sie spüren ihn vielleicht
als ein leichtes Kribbeln oder Ziehen in der Brust. Ist der Reflex
ausgelöst, fließt die Milch und Ihr Baby kann trinken. Das gleiche
Hormon wird bei liebevoller Berührung ausgeschüttet. Es unterstützt
die Milchbildung, wenn Sie intensiven Körperkontakt zu Ihrem Baby
haben. Tragen Sie Ihr Baby tagsüber oft mit sich. Gönnen Sie sich
viel gegenseitige Nähe und Sicherheit.

Alle vorgeschlagenen Tipps beziehen sich auf gesunde und voll ausgetragene Säuglinge. Wenn Ihr Baby krank ist oder nicht ausreichend zunimmt, lassen Sie sich
bitte von einer Hebamme in Zusammenarbeit mit dem Kinderarzt beraten.

Wo: Mürzer Hebammen Praxisgemeinschaft , Mariazeller Str. 4, 8680 Mürzzuschlag auf Karte anzeigen
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