Blockflöten anno dazumal
Die Fertigung von Kopien historischer Blockflöten ist die große Leidenschaft von Johannes Skorupa.
Schon in seiner Studienzeit hat Johannes Skorupa nebenbei schon immer ein bisschen gedrechselt. "Es war immer schon ein Jugendtraum, einmal selbst Instrumente zu machen." Der in der Fröschnitz lebende Universitäts-Professor unterrichtet an der Universität für Musik in Wien Blockflöte — in seiner Freizeit fertigt er Kopien historischer Blockflöten an. Zum Vermessen besuchte er früher viele Museen. Heute holt sich Johannes Skorupa Vermessungspläne von Datenbanken einiger Museen, oder er bekommt welche von Kollegen. "Ich versuche, die Vielfalt der alten Blasinstrumente weiterleben zu lassen. Ich kann so Lehre und Forschung verbinden." Skorupa fertigt neben einer Original-Kopie auch immer eine adaptierte Version an, die "den heutigen Gebrauchsweisen angepasst ist".
Derzeit arbeitet der 57-Jährige an einer Blockflöte aus der Barockzeit. Der Rohstoff dafür, ein Ahornbaum, stammt aus der Nachbarschaft. "Zu Ostern weiß ich erst, ob sich die Arbeit gelohnt hat." Über 100 historische Blockflöten hat Skorupa schon angefertigt. Neben Ahorn verwendet er auch türkischen Buchsbaum, Elsbeere oder Zwetschkenholz. "Das Komplizierteste ist, den Windkanal so zu machen, dass alles symmetrisch ist. Der Windkanal ist das Herzstück einer Flöte", erklärt Skorupa. A. Koidl
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