"Besonders ist, dass es Einzelstücke sind"

Gabriel Feiner im Metall-Shop: Hier können sich Kunden ein Bild von den vielfältigen Angeboten des Unternehmens machen.
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  • hochgeladen von Angelina Koidl

1906 beginnt die Geschichte der Schmiede Feiner, als Kaspar Feiner das Schmiedegewerbe von seinem Lehrherrn Enk in Pretul in Langenwang übernimmt. Im Jahr 2016 wird das Familienunternehmen mit 17 Mitarbeitern von Gabriel Feiner bereits in vierter Generation geführt, auch Sohn Jonathan arbeitet im Betrieb bereits mit. 2001 siedelte das Unternehmen in den Industriepark nach Hönigsberg. Die alte Schmiede in Langenwang gibt es aber nach wie vor, sie ist jetzt eine Sappelmanufaktur.

Was macht ein Werkstück aus der Feiner Schmiede aus?
Gabriel Feiner: Das Besondere ist, dass es Einzelstücke sind. Vor allem bei Kunstschmiedearbeiten ist noch viel traditionelle Handarbeit dabei. Das ist etwas Wertvolles. Gerade beim Schmieden, haucht man dem Material Leben ein.
Wie hat sich das Berufsbild im Laufe der Zeit verändert?Feiner: Wir sind Metalltechniker und bilden verschiedene Metalltechnikberufe aus, zum Beispiel den Schmiedetechniker oder den Konstrukteur. Das Berufsbild hat sich angepasst. Es sind neue Techniken hinzugekommen. Der Schmied muss nicht nur am Feuer stehen und Eisen verbiegen, sondern er muss das ganze Zeichnen und berechnen können, muss nicht nur mit Eisen, sondern mit verschiedensten Metallen oder auch mit Glas arbeiten können.

Das Kerngeschäft in Ihrem Unternehmen?
Feiner: Das Kerngeschäft sind sicher die Geländer, Gitter und Tore aus Schmiedeeisen aber auch aus Metall und Glas, von dem leben wir. Wir haben eine irrsinnig breite Produktpalette, machen fast alles was irgendwie mit Metall und schöner Gestaltung zu tun hat. Auch im Stiegenbau sind wir sehr gut unterwegs, das ist auch ein großes Stück des Umsatzkuchens.

2014 haben Sie sich mit der Schaffung einer Sappelmanufaktur auf dieses Werkzeug spezialisiert. Wie kam es dazu?
Feiner: Früher waren wir eine reine Werkzeugschmiede. Wir haben damals alle verschiedenen Werkzeuge hergestellt. Das lässt sich aber in Österreich mit unseren hohen Lohnkosten nicht sinnvoll durchführen. So haben wir uns auf das wichtigste Werkzeug für einen Forstarbeiter, den Sappel, konzentriert und möchten da den besten herstellen den es gibt. Mir ist es wichtig, dass diese alten Schmiedetechniken der Werkzeugherstellung nicht verloren gehen.

Der Name Feiner ist weltbekannt. Wo und wie haben Sie sich schon überall verewigt?
Feiner: Wir haben zum Beispiel in Moskau in einem Architekturbüro ein wunderschönes Stiegengeländer über drei Stockwerke gebaut, oval gewendelt. Das ist aber selten, dass wir zu einer Montage mit dem Flugzeug anreisen. In Rio de Janeiro sind sämtliche Metallarbeiten in einer Wohnung von uns, was mehr als 100.000 Euro ausgemacht hat. Die haben aber verschiedene Tischler montiert. Da ging es um ganz spezielle Produkte für Möbel und Dekorationen. Aber auch die Stiege mit dem Glasgeländer am Hauptplatz in Mariazell ist von uns und auch sehr vieles im ersten Bezirk in Wien, wo es hauptsächlich darum ging, altes Schmiedeeisen wieder zu revitalisieren.

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