Wirtshaussterben
Das Ende vom Gasthaus "Edda" in Mürzzuschlag

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Das Wirtshaussterben nimmt kein Ende, auch in Mürzzuschlag. Nun sperrt das Gasthaus "Edda" zu.

Mürzzuschlag verliert mit der Langzeitwirtin Edda Russmann, die in den nächsten Tagen endgültig in den verdienten Ruhestand tritt, eines seiner letzten "alten" Wirtshäuser.
Mehr als drei Jahrzehnte führte Edda Russmann die Gaststätte in der Unteren Waldrandsiedlungsgasse, die früher unter dem Namen Hafenscherer bekannt war.

50 Jahre Wirtin

Russmann hat ihr Pensionsantrittsalter schon lange überschritten. "Es war mein Leben und ich bin bis heute mit Leib und Seele Wirtin und Köchin."
"Heuer sind es 50 Jahre, die ich als Wirtin in Mürzzuschlag erleben durfte", sagt sie mit Wehmut. Als Backhendlstation aufgebaut, hat sich das kleine Wirtshaus einen guten Ruf erarbeitet.
"Als ich vor 33 Jahren das Gasthaus übernommen habe, war ich zuvor in Hönigsberg im Gasthof Anbauer tätig und führte vorher mit meinem Mann, Peter, vierzehn Jahre lang den Gasthof "Zum Grünen Baum" bzw. das zum Hotel umgebaute Haus "Russmann" inmitten Mürzzuschlags." 1998 verstarb der Ehemann und ein neuer Lebensabschnitt begann.

Sohn Peter unterstützte

"Dank der großen Mithilfe meines Sohnes habe ich es immer wieder geschafft, für meine Gäste da zu sein." Die Wirtin erzählt auch, dass es früher besser gelaufen ist. "Vor dreißig Jahren waren schon vormittags alle Tische meist mit Kartenspielern besetzt und wenn ich zurückdenke, war es immer lustig – beim Maibaum-umschneiden, bei den Frühschoppen oder sonstigen zahlreichen Anlässen."

Bürokratische Hürden

Zugesetzt haben der Wirtin die bürokratischen Hürden und die gewerblichen Auflagen – die Registrierkasseneinführung, die Allergenverordnung und einiges mehr. Sohn Peter hat sich entschlossen, nicht mehr im Gastgewerbe tätig sein zu wollen und wird einen anderen Weg beschreiten. Außerdem möchte die Hauseigentümerin kein Wirtshaus mehr haben. Edda Russmann weiter: "Ich könnte Bücher über Erlebtes schreiben und werde es sehr vermissen, nicht mehr für meine Stammgäste da sein zu können, denen ich großen Dank für ihre Treue sage."

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