Johann Eder-Schützenhofer
"Das Helfen liegt mir irgendwie im Blut"

- Johann Eder-Schützenhofer möchte bei den Landwirtschaftskammerwahlen im Jänner als Kammerobmann bestätigt werden.
- Foto: Hofbauer
- hochgeladen von Bernhard Hofbauer
Im Gespräch mit Bezirkskammerobmann Johann Eder-Schützenhofer über Wahlkampf, die EU und Corona.
Die Interessen von ungefähr 1.700 landwirtschaftlichen Betrieben im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag werden durch die Landwirtschaftskammer vertreten. Als amtierender Kammerobmann des Bezirks stellt sich bei der Wahl der Bäuerinnen und Bauern am 24. Jänner Johann Eder-Schützenhofer zur Wahl. Wir haben den Spitzenkandidaten vom Steirischen Bauernbund zum Interview gebeten.
Für Sie ist es das erste Antreten für den fusionierten Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, wie geht es Ihnen dabei?
JOHANN EDER-SCHÜTZENHOFER: Sehr gut, ich habe als Kammerobmann und früherer Stellvertreter ja schon langjährige Erfahrung mit dem gesamten Bezirk sammeln dürfen und habe auch eine gute Beziehung sowohl zu den Bruckern als auch zu den Mürztalern.
Wie gestalten sich eigentlich die Aufgaben der Landwirtschaftskammer im Bezirk?
Wir sind die erste Anlaufstelle für alle Probleme der Bäuerinnen und Bauern. Wir übernehmen die komplette Beratung, sei es bei Förderanträgen oder bei etwaigen Streitigkeiten.
Wo gibt es die größten Probleme?
Naja, am meisten Hilfestellungen leisten wir natürlich bei den Mehrfachanträgen. Die europäische Bürokratie ist sehr herausfordernd, damit die Landwirtschaftsbetriebe zu ihrem Geld kommen.
Wie sieht es mit der politischen Vernetzung aus?
Wir sind natürlich das Bindeglied zwischen der Politik und den Bäuerinnen und Bauern. Ich muss sagen, das funktioniert äußerst gut, sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene mit Elisabeth Köstinger. Ich bin auch regelmäßig mit Simone Schmidtbauer im EU Parlament in Kontakt. Unsere Aufgabe ist es eben auch, die Informationen von höchster Ebene zu kommunizieren und wir haben da einen echt guten Draht.
Was sind die großen Themen für den anstehenden Wahlkampf?
Naja, Corona hat uns gezeigt, dass die Versorgungssicherheit wohl das größte Thema ist. Wir wollen weiterhin die Regionalität in den Vordergrund stellen und schauen, dass unsere Bauern fair entlohnt werden. Dafür braucht es natürlich vor allem die Konsumenten. Der größte Teil bei uns im Bezirk ist die Milch- und Forstwirtschaft. Bei der Milch sind wir noch halbwegs stabil, aber beim Holzpreis muss sich dringend etwas tun.
Haben Sie durch Corona ein Umdenken bei den Konsumenten feststellen können?
Zu Beginn sehr wohl und man hat auch gesehen, dass sich die Regale in den Supermärkten verstärkt mit regionalen Produkten gefüllt haben. Der Konsument hat es also wirklich in der Hand. Leider ist die Bereitschaft, regional einzukaufen, dann im Sommer wieder gesunken. Da müssen wir weiter dran arbeiten.
Als Kammerobmann sind Sie für alle Bäuerinnen und Bauern rund um die Uhr telefonisch erreichbar. Warum tun Sie sich das an?
Durch die vielen Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr bin ich das Läuten gewohnt (lacht). Es liegt mir irgendwie im Blut zu helfen. Jetzt hoffe ich, dass die Arbeit der letzten Jahren auch wertgeschätzt wird.
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