Suchtmittel
Denn sie wissen (nicht), was sie tun

- Richter Helmut Wlasak (Mitte) ließ die Eltern aufhorchen.
- Foto: Himsl
- hochgeladen von Bernhard Hofbauer
Strafrichter Helmut Wlasak hielt Suchtmittelvortrag vor Mürzer Eltern.
In der Aula des Herta Reich Gymnasiums in Mürzzuschlag wurden die Eltern vergangene Woche zu einem Vortrag mit dem Thema „Denn sie wissen (nicht), was sie tun“ geladen. Ziel des Präventionsvortrages war es, auf die Gefahren von Suchtmitteln unterschiedlichster Art hinzuweisen und strafrechtliche Konsequenzen zu verdeutlichen.
Helmut Wlasak, Richter am Straflandesgericht in Graz, war der Vortragende und man meinte anfangs nicht in einem Suchtmittelvortrag, sondern in einem Kabarett zu sitzen.
Drei Faktoren als Auslöser
Wlasak hatte mit bissigen Vergleichen und mit untergriffigem Humor sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit der zahlreich erschienenen Besucher und erzählte anschaulich aus seiner 32-jährigen Erfahrung in der Justiz. Wenn man meinte, nur von harten, illegalen Drogen zu hören, war man auf dem Holzweg. "70 Prozent der Kleinkriminalität passiert aufgrund von Alkoholeinfluss", ließ Wlasak aufhorchen. Er mahnte die Eltern eindringlich, mit den Sprösslingen im Gespräch zu bleiben, weil der Grund für den Konsum von Drogen, egal ob legal oder illegal, immer aus einem Zusammenspiel von drei Faktoren passiert: 1. "Ois is Oasch", 2. "Es woar fad" und 3. "Olle san deppat".
Es braucht Spielregeln
Somit sollten Eltern den Kindern die Langeweile nehmen, sinnvolle Beschäftigung vorleben und die Heranwachsenden Verantwortung für das Leben im Familienverbund übernehmen lassen. „Es muss Spielregeln geben. Wenn Grenzen nicht akzeptiert werden, muss es Konsequenzen geben", erklärte Wlasak.
Der Vortrag begann mit großem Gelächter und endete nach zweieinhalb Stunden mit nachdenklichen Gesichtern und beginnenden Diskussionen.
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